Die CDU lehnt die grüne Idee eines Autoverbots am Japan-Tag entschieden ab. Sie hat wirtschaftliche, sicherheitstechnische und organisatorische Bedenken.
Die Düsseldorfer CDU-Ratsfraktion lehnt ein Autoverbot am Japan-Tag für die zentrale Innenstadt ab. Damit spricht sich die Union gegen einen grünen Antrag aus, der in der nächsten Ratssitzung behandelt werden soll. Die Grünen und die CDU sind eigentlich Kooperationspartner.
Für die CDU gibt es jedoch bessere Gelegenheiten für eine autofreie Innenstadt, etwa wenn die Europäische Mobilitätswoche in Düsseldorf stattfindet. Der Japan-Tag mit Hunderttausenden Besuchern sei wirtschaftlich für die Stadt zu wichtig und in den Sicherheitsanforderungen zu sensibel, „um ihn für Verkehrsversuche zweckzuentfremden“, so die Union. Die Fraktion teilte daher am Dienstag mit: „Wir wollen keine zwanghafte Umbiegung des Japan-Fests zu einem autofreien Tag.“
Für CDU-Fraktionsvize Andreas Hartnigk ist der Antrag der Grünen abwegig. Seiner Meinung nach würde der Antrag zu einem herben Attraktivitätsverlust des Japan-Festivals führen. Für die Ablehnung nennt Hartnigk auch mehrere Gründe.
Ein verschärftes zusätzliches Autoverbot auf der Heinrich-Heine-Allee und der Königsallee brächte viele Nachteile mit sich. Wenn die Parkhäuser in der City versperrt sind, würde dies viele Gäste abhalten, die unabhängig vom Japan-Tag in erster Linie zum samstäglichen Einkaufen anreisen. „Wenn man sie vergrault, drohen wirtschaftliche Einbußen für die Geschäfte und Händler rund um Kö und Co.“, sagt Hartnigk.
Die Sperrung der Heinrich-Heine-Allee führe zudem zu einem erheblichen Sicherheitsproblem, da sie die zentrale Achse für Flucht-, Rettungs- und Polizeiweg für die gesamte Innenstadt sei. Und auch der ÖPNV sei von der Sperrung der Heine-Allee betroffen, argumentiert die CDU. Sie bezweifelt außerdem, dass der Japan-Tag wirklich mehr Fläche durch autofreie Zonen benötigt.
„Die Veranstaltungspunkte in der Altstadt und entlang der Rheinuferpromenade haben sich bewährt. Alles darüber hinaus bedeutet: mehr Angebote, mehr Aufwand, mehr Programm – mit zusätzlichen Kosten für die Stadttochter D.Live als Veranstalterin“, sagt der Fraktionsvize. Die CDU wolle diesen „Größenwachstum nicht einfach verordnen: Wenn überhaupt, soll sich der Japan-Tag aus sich selbst heraus weiterentwickeln können – ohne politische Bevormundung“.
Zu guter Letzt sieht die CDU den Erfolg des Japan-Tags in seiner zeitlichen Begrenzung auf den Samstag. Würde er auf zwei Tage gestreckt, verteile sich der Besucherstrom ungünstig. „Im Zweifel würden die Gäste den Tag mit dem abendlichen Feuerwerk bevorzugen. Ein zweiter Veranstaltungstag hätte dann weitaus weniger Zuspruch. Am Ende bliebe D.Live auf den Mehrkosten sitzen“, so Hartnigk.