Der Anlasser dreht ergebnislos oder rührt sich gar nicht mehr: Woran es liegen kann, wenn Ihr Auto im Winter nicht anspringt, und was Sie möglicherweise tun können.
Der Wind pfeift eisig, der Boden ist glatt, vom Himmel rieseln dicke Flocken, Sie haben es eilig – und dann das: Der Motor Ihres Autos springt nicht an. Das kann verschiedene Ursachen haben. Das sind die häufigsten:
Auto springt nicht an: Das können die Ursachen sein
Eine defekte beziehungsweise leere Autobatterie ist der häufigste Grund fürs Liegenbleiben in Deutschland: Bei den meisten Autopannen (rund 42 Prozent) hat laut ADAC die Starterbatterie versagt. An kalten und dunklen Tagen sind viele elektrische Verbraucher wie Heizung oder Beleuchtung eingeschaltet – das kann die bei Kälte sowieso stärker beanspruchten Batteriezellen überfordern. Vor allem, wenn die Batterie ohnehin schwächelt. Oft können Sie einen solchen Zustand der Batterie daran erkennen, dass der Anlasser schwerfälliger arbeitet oder die Innenraumbeleuchtung beim Startversuch flackert.
Möglich ist auch eine defekte Lichtmaschine: Sie sorgt normalerweise dafür, dass die Energie des Motors in elektrischen Strom umgewandelt wird. Ist sie kaputt, wird die Batterie nicht mehr geladen – irgendwann funktioniert der Anlasser dann nicht mehr. Erkennen können Sie dies an einer dauerhaft leuchtenden Batterieleuchte im Cockpit. Was die Warnleuchten im Auto bedeuten, erfahren Sie hier.
Sind Kabel lose, korrodiert oder durch einen Marderbiss beschädigt, geht möglicherweise auch nichts mehr.
Klingt banal, kann aber passieren: Ist noch Benzin im Tank? Prüfen Sie sicherheitshalber die Tankanzeige und füllen Sie gegebenenfalls Kraftstoff nach. Finden sich Pfützen unter dem Auto, könnten Benzinschläuche undicht sein, möglicherweise durch einen Marderbiss.
Ebenso können kaputte Zündkerzen oder ein kaputter Anlasser der Grund dafür sein, dass das Auto nicht anspringt.
Autofahren im Winter: Diese Probleme gibt es
Spezielle Wintersymptome können – in sehr seltenen Fällen – auch diese sein:
- Zähflüssiges Motoröl: In der Regel sind moderne Schmierstoffe auch auf niedrige Temperaturen eingestellt. In manchen Fällen (und bei sehr niedrigen Temperaturen) kann es jedoch passieren, dass das Öl zähflüssig wird und den Motor und den Anlasser nicht richtig schmiert.
- Gefrorene Kraftstoffleitungen (durch Wassereinlagerungen) oder gefrorener Dieseltreibstoff: Achten Sie darauf, Autos mit Dieselmotor vor dem Wintereinbruch und extrem niedrigen Temperaturen mit sogenanntem Winterdiesel zu betanken. Im Winter ist der Treibstoff mit speziellen Zusätzen versehen, die ein Einfrieren verhindern sollen. Die Tankstellen bieten ihn automatisch an.
- Bei älteren Fahrzeugen mit Vergaser kann sich bei verstopften Düsen Wasser ansammeln und gefrieren.
Auto springt nicht an: Das können Sie tun
Da in vielen Fällen die Batterie der Auslöser ist, sollten Sie zunächst einige Energiefresser wie Beleuchtung, Radio, Gebläse und Sitzheizung vor dem Startvorgang ausschalten. Das schont die Autobatterie und lässt dem Anlasser mehr Strom. Springt das Auto dennoch nicht an, sollten Sie erfolglose Startvorgänge spätestens nach zehn Sekunden abbrechen und erst nach etwa einer halben Minute wiederholen.
Klappt es schlussendlich, lassen Sie das Fahrzeug einen Moment warmlaufen, damit die Lichtmaschine die Batterie etwas aufladen kann. Erst danach sollten Sie elektrische Verbraucher einschalten.
Weigert sich Ihr Auto weiterhin, hilft nur noch eine Überbrückung. Doch bei der Starthilfe beim Auto sind einige Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen: Auf keinen Fall sollte eine völlig entladene Batterie fremd gestartet werden, da Explosionsgefahr besteht, rät die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ). Vor allem die richtige Reihenfolge der Kabel ist entscheidend, sonst kann falsche Starthilfe teure Schäden an der Bordelektronik verursachen. Was Sie noch über die richtige Starthilfe wissen müssen und wann Sie die Klemmen wieder entfernen sollten, lesen Sie hier.
Bringt die Starthilfe nichts, überprüfen Sie den Ölstand und füllen Sie bei Bedarf nach. Wie das geht, lesen Sie hier. Achten Sie darauf, winterfestes Öl für niedrige Temperaturen zu verwenden und Schmierstoff, der für Ihr Auto geeignet ist. Details lesen Sie in der Betriebsanleitung Ihres Autos nach.
Das sind die einzelnen Einstufungen für Motoröl:
0W: Höchste Winterfestigkeit, Öl bis unter minus 30 Grad flüssig 5W: Öl bis minus 25 Grad flüssig 15W: Öl bis minus 10 Grad flüssig 25W: Öl bis minus fünf Grad flüssig.
Zudem sollten Sie einen Blick unter die Motorhaube werfen, ob Kabel offensichtlich locker sitzen oder beispielsweise Bissspuren haben. Ebenso sollten Sie auf Feuchtigkeits- oder Ölflecken auf dem Boden achten.
Im Notfall hilft der Pannendienst
Hilft gar nichts, sollten Sie einen Pannendienst rufen. Die Experten können den Fehlerspeicher Ihres Autos auslesen und kommen der Ursache in aller Regel schnell auf die Spur.
So vermeiden Sie Ausfälle
Wenn möglich, stellen Sie Ihr Auto im Winter geschützt in einer trockenen Garage unter. Das vermeidet Schäden durch Feuchtigkeit und extrem niedrige Temperaturen. Lassen Sie das Motoröl und den Zustand der Batterie regelmäßig überprüfen und ersetzen Sie beides bei Bedarf. Damit können Sie zumindest einige Pannen vermeiden.