Am Dienstag teilte die russische Zollbehörde die Festnahme eines Deutschen mit. Heute bestätigte das Auswärtige Amt den Vorgang.
Das Auswärtige Amt hat die Festnahme eines Deutschen in Russland bestätigt. Er werde konsularisch betreut, die deutschen Stellen seien mit seinen Anwälten in Kontakt, sagte ein Sprecher des Außenamtes am Mittwoch in Berlin. Zu Details des Falls wollte er sich auch aus Gründen des Datenschutzes nicht äußern.
Die russische Zollbehörde hatte am Dienstag mitgeteilt, dass ein 38-jähriger Deutscher am Flughafen von St. Petersburg wegen des Besitzes von Cannabis-Gummibärchen festgenommen worden sei. Der Mann war demnach von Hamburg aus über Istanbul nach St. Petersburg geflogen und wollte sich mit einer Frau treffen, die er online kennengelernt hatte, und durch Russland reisen. Nach den strengen russischen Drogengesetzen drohen dem Deutschen bis zu sieben Jahre Haft.
Ähnlichkeit zum Fall Griner „rein spekulativ“
Mutmaßungen, dass es sich um einen ähnlichen Fall wie den der US-Basketballerin Brittney Griner handeln könne, seien „rein spekulativ“, sagte der Außenamtssprecher auf eine entsprechende Frage. Griner war im Februar 2022 an einem Moskauer Flughafen festgenommen worden, nachdem in ihrem Gepäck Kartuschen für E-Zigaretten mit geringen Mengen Cannabisöl gefunden wurden.
Ein halbes Jahr später wurde die damals 32-Jährige wegen Drogenschmuggels zu neun Jahren Haft verurteilt. Ende 2022 wurde Griner dann nach monatelanger Haft im Austausch gegen einen in den USA inhaftierten russischen Waffenhändler freigelassen.