In Bielefeld kämpft ein neugeborenes Baby um sein Leben. Polizisten hatten es auf einem Schulgelände gefunden – nachdem ein Spaziergänger Alarm schlug.
Die Polizei hat am Samstagvormittag ein Neugeborenes auf einem Schulgelände in Bielefeld gefunden. Das Kind befinde sich in Lebensgefahr, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Nachmittag mit.
Ein Spaziergänger hatte demnach gegen 10.50 Uhr zunächst die Feuerwehr alarmiert. Im Stadtbezirk Brackwede hatte dieser ein Tuch auf der Straße gesehen, in dem er eine Nabelschnur fand.
Beamte müssen Neugeborenes reanimieren
Polizeibeamte suchten die Umgebung ab. Dabei entdeckten sie schließlich den Säugling. Offenbar wies das Baby zu diesem Zeitpunkt kaum noch oder schon keine Vitalfunktionen mehr auf. Die Temperaturen in Bielefeld lagen am Samstagmorgen nur knapp über dem Gefrierpunkt.
Die Beamten begannen mit der Reanimation, Rettungskräfte setzten diese dann fort. Das Kind kam in ein Krankenhaus, wo nun Ärzte weiter um sein Leben kämpfen.
Erinnerungen an Bluttat im Dezember
Am Polizeipräsidium Bielefeld wurde die Mordkommission „Süd“ eingerichtet. Sie hat die Ermittlungen in dem Fall übernommen. Hinweise zur Mutter liegen den Beamten zufolge bislang nicht vor. Wer etwas Verdächtiges beobachtet hat, das mit dem Fall in Zusammenhang stehen könnte, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 0521-545 0 bei der Polizei zu melden.
Der Fall erinnert an eine andere Tat, die sich erst vor wenigen Wochen im Bielefelder Süden ereignet hat: Mitte Dezember waren ein 22 Jahre alter Mann und eine 19 Jahre alte Frau in U-Haft genommen, weil sie ihr unmittelbar zuvor geborenes Baby gemeinschaftlich erstochen haben sollen.
Im Klinikum Bielefeld-Mitte gibt es eine Babyklappe. Wie der WDR schreibt, ermöglicht sie Menschen, die ungewollt Eltern geworden sind, ihr Neugeborenes anonym und sicher in die Obhut des Krankenhauspersonals zu geben.