Die Verbundenheit dieser hessischen Stadt mit Portugal hat eine lange Tradition. Und wegen des regionalen Weines und der Kulinarik kommen viele Besucher.
Groß-Umstadt heißt der Ort, der einen ordentlichen Hauch von Portugal verbreitet. Und das nicht nur, weil die Stadt hochoffiziell eine Partnerschaft mit der Weinstadt Santo Tirso nahe Porto hat. Frankfurter erreichen Groß-Umstadt in etwa 40 Minuten mit dem Auto. Rund eine Stunde dauert die Reise mit der Bahn vom Frankfurter Hauptbahnhof.
In Groß-Umstadt treffen Besucher auf die größte portugiesische Gemeinde Hessens. Hier gibt es einen portugiesischen Club, portugiesische Geschäfte und Restaurants sowie einen entsprechenden Fußballverein und eine Trommelgruppe.
Für gute portugiesische Küche steht zum Beispiel der Familienbetrieb „Costa Verde“. Er ist für Feinschmecker aus der Region kein Geheimtipp mehr. Hier gibt es portugiesische und spanische Spezialitäten, viel Fisch und Meeresfrüchte, selbst gebackene Küchlein und natürlich Portwein oder einen Galão – die beliebte Espressokreation mit Milch aus Portugal.
Groß-Umstadt ist nicht nur für portugiesische Gepflogenheiten bekannt, sondern auch für Wein. Oft wird die hessische Stadt als „Weininsel im Odenwald“ bezeichnet. Das 85 Hektar große Weingebiet ist Teil der großen „Hessischen Bergstraße“. Schon seit 775 n. Chr. spielt der Wein eine entscheidende Rolle im Leben der Groß-Umstädter.
Das Winzerfest im September ist deshalb das Ereignis des Jahres in Groß-Umstadt. Mit Bauernmarkt, Festumzug und – Wein ist es ein Besuchermagnet. Ein besonderes Extra ist das offizielle Winzerfestglas, das jedes Jahr mit einem neuen Umstädter Motiv versehen wird.
Wer sich auch theoretisch mit dem Thema Wein beschäftigen möchte: Hier gibt es einen zwei Kilometer langen Weinlehrpfad mit umfassenden Informationen über die lokalen Weinsorten und den traditionellen Umstädter Weinanbau.
Der historische Marktplatz mit Kopfsteinpflaster und idyllischem Vierröhrenbrunnen ist ebenfalls einen Besuch wert. Hier steht das Renaissance-Rathaus aus den Jahren 1604/1605 – ein Kulturdenkmal und architektonisches Meisterwerk. Im Inneren des Rathauses finden regelmäßig Ausstellungen statt. Auch die evangelische Stadtkirche ist ein bedeutsames Bauwerk Groß-Umstadts. Wandmalereien aus den Jahren 1465–1494 sind noch heute im Chor und in der Sakristei zu sehen.
Auch die Kulturszene lebt in Groß-Umstadt auf. So gibt es in „Klein-Portugal“ Hessens auch ein Kabarett, eine Jazzlounge und ein Kindertheater. Somit eignet sich ein Ausflug ins hessische „Klein-Portugal“ für die ganze Familie.
