Camembert könnte bald in einer veränderten Form auf unseren Tischen landen. Grund dafür ist ein gefährdeter Pilzstamm. Auch andere Sorten könnten betroffen sein.
Der beliebte Camembert ist vom Aussterben bedroht – zumindest in seiner bisher bekannten Form. Der französische Weichkäse ist nicht nur für seinen milden Geschmack und die zartschmelzende Textur bekannt, sondern auch für seine flaumige Schimmelrinde.
Das heißt zwar nicht, dass der beliebte Weichkäse komplett aus den Regalen verschwinden wird. Möglicherweise könnte er jedoch eine veränderte Farbe, Rinde und einen anderen Geschmack haben. Aber wäre davon nur der Camembert betroffen oder gibt es noch weitere Lebensmittel, die mithilfe des Pilzstammes hergestellt werden?
Auch Salami wird mit Schimmelpilz veredelt
Auch wenn der Name Penicillium camemberti vermuten lässt, dass es sich um einen Camembert-Pilz handelt, wird er auch für die Produktion von anderen Käsesorten und sogar zur Veredlung von Salamis verwendet. Dazu zählen etwa die beliebten Käsesorten:
Der Coulommiers ist ebenfalls ein französischer Weichkäse, der dem Camembert und Brie sehr ähnelt. Er hat ein mild-nussiges bis kräftig-würziges Aroma. Seine Rinde färbt sich mit zunehmender Reife rötlich-braun. Der Cambozola ist ein Hybrid aus Camembert und dem italienischen Blauschimmelkäse Gorgonzola. Er wird aus den Pilzstämmen Penicillium camemberti und Penicillium roqueforti hergestellt.
Doch auch der Pilzstamm Penicillium roqueforti ist gefährdet, wie das französische Forschungszentrum CNRS mitteilt. Er wird zur Herstellung von Blauschimmelkäse verwendet – unter anderem also Roquefort, Gorgonzola, Bavaria Blue oder Blue Stilton. Allerdings sei Penicillium roqueforti weniger bedroht als Penicillium camemberti, wie das CNRS in seiner Mitteilung erklärt.