Im Mittelpunkt der Woche stehen wichtige Wirtschaftsdaten und politische Ereignisse, darunter die Inflationszahlen für die Eurozone, Arbeitsmarktdaten aus den USA und die Parlamentswahlen in Großbritannien.
Die Finanzmärkte werden sich auf mehrere wichtige Wirtschaftsdaten konzentrieren, die die Markttrends für die Woche prägen könnten. Die Eurozone wird voraussichtlich ihre geschätzte Inflationsrate für Juni veröffentlichen, während die Spitzenpolitiker der Zentralbanken weltweit auf dem EZB-Forum sprechen werden. Darüber hinaus werden in den USA wichtige Arbeitsmarktdaten veröffentlicht, die Aufschluss über die Zinsentwicklung der Fed geben werden. Auch die Parlamentswahlen in Großbritannien werden im Rampenlicht stehen.
Europa
Deutschland wird seinen vorläufigen Verbraucherpreisindex für Juni bekannt geben. Die jährliche Inflation des Landes stieg im Mai auf 2,4%, den höchsten Wert seit fünf Monaten. Die Kosten für Dienstleistungen waren der Hauptgrund für die Preissteigerungen. Konsensprognosen gehen davon aus, dass die Inflation in Deutschland zäh bleiben könnte, mit einem Anstieg von 0,2% im Juni gegenüber dem Vormonat.
Wichtiger noch: Eurostat wird die erste Schätzung der Inflationsdaten für den Euroraum veröffentlichen, die auf Energiepreisen und vorläufigen Verbraucherpreisindexberichten (CPI) aus 13 Euroraum-Mitgliedsländern basiert. Die jährliche Inflation stieg im Mai von 2,4 % im April auf 2,6 % und erreichte damit den höchsten Stand seit drei Monaten. Der Anstieg der Energiepreise war der größte Grund für den Anstieg. Erste Veröffentlichungen aus den wichtigsten Volkswirtschaften des Euroraums deuten darauf hin, dass die Inflation im Juni etwas niedriger ausfallen könnte. Der Konsens geht davon aus, dass die Verbraucherpreise um 2,5 % steigen werden und die Kerninflation ohne Lebensmittel und Energie von 2,9 % im Vormonat auf 2,8 % zurückgehen wird.
Darüber hinaus wird die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, am Mittwoch auf dem EZB-Forum eine Rede halten und Hinweise zur Zinsentwicklung und den Konjunkturaussichten der Zentralbank geben.
Außerdem finden am Donnerstag, dem 4. Juli, die britischen Parlamentswahlen statt. Laut der jüngsten Politico-Umfrage liegt die Mitte-Links-Partei Labour mit 42 % an der Spitze, während die amtierende Mitte-Rechts-Partei Conservative Party mit 20 % deutlich zurückgefallen ist, gefolgt von der rechtspopulistischen Reform Party mit 18 %. Der Rückgang der Konservativen auf ein Rekordtief und der Anstieg der Unterstützung für die Reform Party spiegeln die Ergebnisse der EU-Wahlen wider und verdeutlichen die Unzufriedenheit der Bevölkerung aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten.
Die USA
Aufgrund des Unabhängigkeitstags wird es an der Wall Street eine verkürzte Handelswoche geben. In den USA liegt der Fokus vor allem auf dem Arbeitsmarkt des Landes und dem Protokoll der FOMC-Sitzung. Fed-Vorsitzender Jerome Powell wird auch auf dem EZB-Forum sprechen, das ein Schlüsselereignis für die globalen Märkte sein wird.
Am Mittwoch werden die JOLTS-Stellenangebote für Mai einen Frühindikator für die allgemeine Gesundheit des US-Arbeitsmarktes liefern. Die Zahl der offenen Stellen fiel im April auf knapp über 8 Millionen, den niedrigsten Stand seit Februar 2021, was darauf hindeutet, dass sich der Arbeitsmarkt des Landes abkühlt. Auf diese Daten folgt am Freitag der Bericht über die Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft für Juni, der weitere Einblicke in die Beschäftigungsbedingungen bietet.
Am Mittwoch werden auch die Protokolle der FOMC-Sitzung veröffentlicht, die Hinweise auf den Zinspfad der Fed geben. Die Notenbank beließ den Zinssatz bei ihrer Juni-Sitzung unverändert in einer Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent und prognostizierte, dass es in diesem Jahr nur eine Zinssenkung geben werde, statt der drei, die bei der letzten Sitzung im März erwartet wurden.
In den USA wurden im Mai 272.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, gegenüber 165.000 im April. Die Arbeitslosenquote stieg jedoch zum ersten Mal seit Januar 2022 auf 4 %. Trotz dieser Anzeichen einer Abschwächung bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt des Landes angespannt, was die Entscheidung der Fed zur Senkung der Zinssätze weiter verzögern könnte. Konsensprognosen gehen von 189.000 neuen Arbeitsplätzen aus und gehen davon aus, dass die Arbeitslosenquote bei 4 % verharren wird.
Asien-Pazifik
In Asien liegt der Marktfokus auf den Sitzungsprotokollen der Reserve Bank of Australia (RBA), den australischen Einzelhandelsumsätzen, den japanischen Tankan-PMIs für das verarbeitende und nichtverarbeitende Gewerbe sowie dem chinesischen Caixin-Dienstleistungs-PMI.
Das Sitzungsprotokoll der RBA dürfte das wichtigste Ereignis sein, da die RBA aufgrund der wieder ansteigenden Inflation im Land bei ihrer nächsten Sitzung im August den Zinssatz wahrscheinlich erneut erhöhen wird. Der Kassaterminmarkt deutet darauf hin, dass die Bank den Zinssatz mit einer Wahrscheinlichkeit von 45 % von 4,35 % auf 4,6 % anheben wird. Die Einzelhandelsumsätze zeigen jedoch aufgrund der hohen Zinsen und der gestiegenen Lebenshaltungskosten Anzeichen einer Verlangsamung.