Verdi macht Druck in den bisher ergebnislosen Tarifverhandlungen. Am Donnerstag sollen auch die Sicherheitskräfte an den beiden großen Flughäfen NRWs die Arbeit niederlegen.
Reisende an den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf müssen am Donnerstag mit erheblichen Einschränkungen und Wartezeiten rechnen. Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Das teilte Verdi am Dienstag mit. Beschäftigte, die in der Fluggastkontrolle, in der Personen- und Warenkontrolle, der Frachtkontrolle und in Servicebereichen tätig sind, sollen demnach die Arbeit niederlegen.
Am Flughafen Köln/Bonn soll der Warnstreik in der Personal- und Warenkontrolle bereits am späten Mittwochabend mit Beginn der Nachtschicht starten, in der Fluggastkontrolle um 0 Uhr. Das teilte ein Sprecher von Verdi mit. In Düsseldorf beginnt der Arbeitskampf demnach um Mitternacht, in der Fluggastkontrolle gegen 3 Uhr. Gegen 0 Uhr in der Nacht auf Freitag soll der Streik enden.
Passagiere sollen sich über Flüge informieren
Wie ein Sprecher des Airports Düsseldorf t-online mitteilt, sind regulär rund 290 Starts und Landungen am Donnerstag geplant. Der Streik werde zu Beeinträchtigungen des Flugbetriebs führen. „Passagiere müssen mit Verzögerungen und Flugstreichungen rechnen. Der Flughafen empfiehlt allen Fluggästen, sich bei ihrer Airline oder dem Reiseveranstalter zu erkundigen, ob ihr Flug wie geplant stattfindet“, sagt der Sprecher.
Auch der Flughafen Köln/Bonn rechnet mit „erheblichen Beeinträchtigungen des Flugbetriebs und Flugausfällen“, wie er in einer Presseerklärung am Abend mitteilt. Passagiere sollten sich über Verbindungen informieren, bevor sie den Weg zum Flughafen antreten, heißt es weiter. Demnach seien am Donnerstag insgesamt 103 Passagierflüge am Kölner Airport geplant, 52 Starts und 51 Landungen.
Mehr als 2.600 Beschäftigte an beiden Airports
Der Gewerkschaft zufolge gibt es an den beiden Flughäfen im Sicherheitsbereich insgesamt mehr als 2.600 Beschäftigte, die im Auftrag der Bundespolizei und des Flughafenbetreibers unter anderem für Kontrollen von Fluggästen, Waren und Bordkarten zuständig sind. Die Gewerkschaft schätzt, dass davon am Donnerstag etwa 1.100 Personen im Dienst sein werden.
Gestreikt werden soll am Donnerstag auch an den Flughäfen Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Leipzig, Dresden, Erfurt, Frankfurt/Main und Stuttgart. In den bisherigen Verhandlungsrunden konnte bislang keine Einigung erzielt werden. Die Gewerkschaft fordert 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Die Tarifverhandlungen sollen am 6. und 7. Februar in Berlin fortgesetzt werden.