Kampf gegen den Abriss
Siedlung Litterode: Räumungsklage für Anwohner
21.05.2025 – 10:44 UhrLesedauer: 2 Min.
Seit Monaten kämpfen die Anwohner der Siedlung Litterode in Essen-Leithe gegen den Abriss. Nun haben die noch verbliebenen von ihnen Räumungsklagen erhalten.
Die 1930er-Jahre-Siedlung, die zuletzt in den 80ern saniert wurde, soll modernen Neubauten weichen. Zehn von ursprünglich 18 Häusern stehen derzeit noch. Die Bewohner, darunter Hevres Becker, die bereits seit 38 Jahren in der Siedlung lebt, zeigen sich bestürzt.
Die Allbau GmbH hatte allen Betroffenen zwar Ersatzwohnungen angeboten, doch diese sollen laut Familie Becker in keinem guten Zustand gewesen sein. „Eine Wohnung lag direkt an einer Hauptstraße, in einer anderen war ein Kinderzimmer nicht größer als eine Abstellkammer“, beklagte Becker im Gespräch mit t-online. In der dritten Immobilie habe es sogar Schimmel gegeben.
Das Wohnungsbauunternehmen bestreitet dies und hält trotz der Proteste an ihren Plänen zum Abriss der Siedlung fest. „Einige Mieter weigern sich jedoch leider konsequent, mit uns individuelle Gespräche zu führen.“ Den protestierenden Bewohnern gehe es mehr um ihre individuellen Interessen als um das Allgemeinwohl, betonte ein Sprecher des Unternehmens auf t-online-Anfrage.
Nun also die Räumungsklage, die die noch übrigen Bewohner endgültig aus ihren Wohnungen vertreiben soll. Schlimmer noch: Laut WDR sei kurz nach Eintreffen der Klagen sogar bereits das Wasser in den betreffenden Häusern abgestellt worden, wovon sich die Bewohner massiv unter Druck gesetzt gefühlt hätten. Die Allbau spricht nach den Vorfällen jedoch von einem unabsichtlichen Irrtum. Man habe den Auftrag, das Wasser abzustellen, sofort zurückgerufen, erklärt die Wohnungsbaugesellschaft dem Fernsehsender.
Die Anwohner haben nun zwei Wochen Zeit, um gegen die Räumung zu widersprechen. Ihr Anwalt werde dies jetzt übernehmen.