Newsblog zum Anschlag in Magdeburg
„Der Täter nutzte den Flucht- und Rettungsweg“
Aktualisiert am 21.12.2024 – 16:40 UhrLesedauer: 22 Min.
Ein Autofahrer rast in Magdeburg in eine Menschenmenge. Hunderte Menschen werden verletzt, einige sterben. Behörden gehen von einem Anschlag aus. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Opfer werden auch in Brandenburg behandelt
16.39 Uhr: Die Opfer des Anschlags werden nicht nur in Magdeburg behandelt. Für die Versorgung der Verletzten werde auch auf umliegende Kliniken zurückgegriffen. Auch Krankenhäuser in anderen Bundesländern, etwa in Brandenburg, würden genutzt, so der Beigeordnete Krug.
16.36 Uhr: Auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt sei der mutmaßliche Täter nicht mit erhöhter Geschwindigkeit gefahren, so Langhans von der Polizeiinspektion. Erst am Markt habe er beschleunigt.
16.15 Uhr: Unter den fünf Toten ist ein Kind. Das Kind war neun Jahre alt. Die vier weiteren Todesopfer waren Erwachsene. Das Alter dieser Opfer ist bisher nicht bekannt.
16.14 Uhr: Das Motiv des Todesfahrers von Magdeburg war möglicherweise Unzufriedenheit mit dem Umgang von Flüchtlingen aus Saudi-Arabien in Deutschland. Das sei der gegenwärtige Stand der Ermittlungen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens in Magdeburg. Der Tatverdächtige kommt aus Saudi-Arabien.
16.13 Uhr: Es habe teils chaotische Meldungen auf sozialen Netzwerken gegeben, so die Staatsanwaltschaft. Doch es gebe derzeit keinerlei Hinweise auf einen zweiten Täter. Der mutmaßliche Täter sei gefasst und derzeit laute der Vorwurf fünffacher Mord und zweihundertfacher versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.
16.11 Uhr: „Der Täter nutzte den Flucht- und Rettungsweg“, sagt Langhans. Auf diesem Weg sei der mutmaßliche Täter auf das Gelände des Weihnachtsmarktes gelangt.
16.10 Uhr: Der Täter sei innerhalb von drei Minuten vom ersten Notruf an festgesetzt worden, so Tom-Oliver Langhans von der Polizeiinspektion.
16.07 Uhr: Der Direktor der Polizeiinspektion, Tom-Oliver Langhans, berichtet, dass der erste Notruf am Freitag um 19.02 einging. Der erste Anrufer ging dabei noch von einem Unfall aus. Weitere Notrufe in zweistelliger Höhe hätten dann aber schnell den Eindruck eines Anschlags vermittelt.
16.04 Uhr: Der Beigeordnete der Stadt Magdeburg, Ronni Krug, spricht von einem „schwarzen Tag“. Im Gedenken an die Opfer werde der Weihnachtsmarkt nicht wieder geöffnet. Aktuell seien fünf Menschen durch den Anschlag gestorben. 200 weitere Personen seien verletzt worden, 41 davon schwer.
16 Uhr: Ministerpräsident Haseloff sprach bereits von einem „menschenverachtenden Anschlag“. Die Polizei äußerte sich zunächst zurückhaltend zu der Frage, ob sie die Tat als Anschlag wertet. Man sei noch in der Klärung. Nun wollen sich die Ermittler in einer Pressekonferenz zu ersten Ergebnissen äußern. Verfolgen Sie die Pressekonferenz oben im Livestream.
14.54 Uhr: Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg war nach Angaben der AfD kein Parteimitglied. „Wir können ausschließen, dass der Täter von Magdeburg Mitglied der AfD war“, sagte ein Sprecher von Parteichefin Alice Weidel der „Rheinischen Post“ am Samstag. „Auch ein Mitgliedsantrag hat nie vorgelegen.“
14.50 Uhr: Der mutmaßliche Täter von Magdeburg war der Berliner Justiz bekannt. Nach dpa-Informationen lag ein Verfahren der Amtsanwaltschaft Berlin wegen des Missbrauchs von Notrufen durch Taleb A. vor. Zuerst hatte der „Spiegel“ berichtet.
Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, am 23. Februar dieses Jahres im Dienstgebäude der Berliner Polizei den Notruf der Feuerwehr gewählt zu haben, ohne dass ein Notfall vorgelegen habe. Daher wurde beim Amtsgericht Tiergarten Strafbefehl beantragt, der mit 20 Tagessätzen zu je 30 Euro erlassen wurde.
Der Angeklagte habe Einspruch eingelegt. Zum Hauptverhandlungstermin am vergangenen Donnerstag (19. Dezember) sei der Angeklagte nicht erschienen, so die Berliner Staatsanwaltschaft. Der Einspruch sei auf Antrag der Amtsanwaltschaft verworfen worden.
14.35 Uhr: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat einen intensiveren Schutz von Veranstaltungen gefordert. „Mit mehr Polizeipräsenz, Zufahrtssperren und angepassten Verkehrskonzepten“, sagte der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke der „Rheinischen Post“.
Zudem brauche es mehr Befugnisse zur Abwehr solcher Taten, ergänzte er. „Wir brauchen mehr Videoüberwachung und Software-Unterstützung. Magdeburg zeigt jetzt schon, wie abhängig wir Ermittler von Videos sind.“ Die Behörden müssten schneller auf eigenes Bildmaterial für Fahndung und Ermittlungen zurückgreifen können, forderte Kopelke.