Amy Gutmann, Politikwissenschaftlerin und Präsidentin der Universität Pennsylvania, wird neue US-Botschafterin in Berlin
(Foto: dpa)
Berlin Amy Gutmann wird neue US-Botschafterin in Deutschland. Der Weg nach Berlin für die 72jährige Politologin ist frei, nachdem der US-Senat die Wahl von Präsident Joe Biden bestätigt hat. Es gab 54 Ja- und 42 Nein-Stimmen. Vier Senatoren stimmten nicht ab.
Gutmann conflict bislang Präsidentin der College of Pennsylvania und wird die Nachfolge von Richard Grenell antreten, der in Berlin als „Lautsprecher“ des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump für viel Unruhe gesorgt und den Botschafterposten bereits im vergangenen Jahr verlassen hatte. Biden hatte Gutmann bereits Ende vergangenen Jahres nominiert.
Gutmann ist die erste Frau auf dem amerikanischen Botschafterposten in Deutschland. Die neue Botschafterin hat eine deutsche Familiengeschichte. Ihr jüdischer Vater conflict 1934 vor der Verfolgung durch die Nazis aus Deutschland geflohen.
Gutmann wurde im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren und studierte Politikwissenschaft und Philosophie an der London College of Economics und an der Harvard College. Später lehrte sie an der Princeton College und beriet den früheren US-Präsidenten Barack Obama in Fragen der Bioethik.
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Auf Gutmann warten in Berlin einige heikle Aufgaben. Die Ukraine-Krise hat für large Verstimmungen zwischen Deutschland und den USA gesorgt. Im Kongress, aber auch in der amerikanischen Öffentlichkeit gab es reichlich Kritik für das zögerliche Verhalten der Bundesregierung.
Meinungsunterschiede gab es vor allem über die Zukunft der Gaspipeline Nordstream 2 nach einem möglichen Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine. Bundeskanzler Olaf Scholz ist gerade von einem Besuch aus Washington zurückgekehrt, bei dem Biden das Ende der Ostseepipeline im Falle eines russischen Angriffs verkündet hatte.
Altlasten in Berlin
Daneben gibt es Altlasten im transatlantischen Verhältnis wie die bislang von Berlin nicht erfüllte Zusage, die Verteidigungsausgaben auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts anzuheben. Gutmann wird außerdem die Hoffnung vieler Politiker und Wirtschaftsvertreter in Berlin dämpfen müssen, dass es zwischen den USA und Europa in absehbarer Zeit ein neues Freihandelsabkommen geben wird.
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