Das ist doch wirklich Käse. Europa könnte ein neuer Lebensmittelskandal ins Haus stehen. Diesmal gerät griechischer Käse unter Verdacht.
Hack aus Pferdefleisch, mit Zuckersirup versetzter Honig und jetzt Feta aus Kuhmilch? Kunden sind in den vergangenen Jahren vielen Lebensmittelbetrügereien aufgesessen. Nun scheint eine neue dazuzukommen.
So berichten griechische Medien, dass falscher Feta im Umlauf sein soll. Hergestellt eben nicht aus griechischer Schaf- oder Ziegenmilch, sondern aus Kuhmilch – und damit kein echter Feta. Das sei durch Kontrollen bei großen deutschen Discountern aufgefallen. Sie hätten zwei Hersteller aus der Region Thessalien identifiziert, schreibt die „Lebensmittel Zeitung“ (LZ).
Weiden vertrocknet oder weggeschwemmt
Schaf- oder Ziegenmilch sei nach der Dürre der letzten Sommer sowie Überschwemmungen im Herbst, denen viele Nutztiere zum Opfer fielen, besonders knapp. Die Nachfrage sei aber immens hoch. Haben die griechischen Molkereibetriebe hier einfach getrickst und ihren berühmten Feta mit der besser verfügbaren Kuhmilch gestreckt?
Der Discounter Aldi bestätigte dem Branchenblatt, dass Qualitätskontrollen von Feta-Produkten auf PDO-Konformität (geschützte Ursprungsbezeichnung) durchgeführt worden sind. „Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es jedoch keine Hinweise darauf, dass Produkte von Aldi betroffen sind. In den bisher eingegangenen Kontrollberichten konnte keine Kuhmilch nachgewiesen werden“, teilte Aldi der „Lebensmittel Zeitung“ mit.
Auch Lidl Deutschland soll darauf verweisen, regelmäßig Analysen durchzuführen, berichtet die „LZ“. Bei Produkten mit Feta werde auch standardmäßig überprüft, ob Milch anderer Tiere enthalten sei. Das Unternehmen erklärt: „Bei keinem der Lieferanten, die Lidl in Deutschland mit Feta-Käse versorgen, konnten dabei in letzter Zeit Auffälligkeiten festgestellt werden.“
2021 hat Griechenland 134.000 Tonnen Feta produziert, wovon 83.000 Tonnen exportiert wurden. Größter Abnehmer ist den Angaben nach Deutschland mit 28.000 Tonnen.
Welche Käsereien im Verdacht stehen, ist offiziell nicht bekannt.
Die großen Hersteller Lactalis (hat Salakis-Feta im Programm) und Hochland (Patros Feta) sind den Angaben zufolge nicht betroffen.