An bestimmten öffentlichen Orten Mallorcas soll bald kein Alkohol mehr konsumiert werden dürfen. Es drohen hohe Strafen.
Mit exzessivem Alkoholkonsum auf Mallorcas öffentlichen Straßen in Partyzonen wie dem Ballermann soll bald Schluss sein. Die Balearen-Regierung plane ein komplettes Verbot von alkoholischen Getränken an der Playa de Palma, in Arenal, Magaluf und Palmanova, berichtet die Tageszeitung „Diario de Mallorca“. Bei Verstößen sollen Strafen von bis zu 1.500 Euro fällig werden, heißt es.
Die Maßnahme sei Teil des „Dekrets für verantwortungsvollen Tourismus“. Es soll voraussichtlich am heutigen Freitag verabschiedet und nach Veröffentlichung im Amtsblatt BOIB wirksam werden.
Vom ursprünglich geplanten Vorhaben, Geschäften in den großen mallorquinischen Partyzonen zu erlauben, nachts zu öffnen, aber keinen Alkohol verkaufen zu dürfen, werde Abstand genommen. Es bleibe bei einer Schließzeit von 21.30 Uhr. Die zuständigen Verbände hatten den Angaben nach scharf dagegen protestiert. Von dem Trinkverbot in der Öffentlichkeit ausgenommen, seien Bar-, Restaurant- und Hotelterrassen.
Sauftourismus soll unterbunden werden
Ein Alkoholverbot auf offener Straße gibt es bereits in Metropolen wie Madrid und Barcelona. Damit soll dem sogenannten Sauftourismus entgegengewirkt werden. Es sei außerdem geplant, „Pub Crawls“ (zu Deutsch: durch Kneipen kriechen) einzudämmen und strengere Einschränkungen für Partyboote zu erlassen.
Touristen, die nur zum Feiern und Trinken nach Mallorca kommen, sind nicht nur ein Ärgernis für die Einwohner. Die Trunkenheit führt auch zu tragischen Unfällen. So war am Dienstag ein 23 Jahre alter Deutscher an seinem ersten Urlaubstag betrunken vom Balkon seines Hotels in den Tod gestürzt.
Der junge Mann war gegen 3.00 Uhr morgens im angetrunkenen Zustand von einer Party zurück ins Hotel an der Playa de Palma gekommen, wie Regionalmedien unter Berufung auf Augenzeugen berichteten. Die Ermittler glauben, dass er seinen Schlüssel verloren oder im Zimmer gelassen hatte. Deswegen versuchte er wohl, über die Fassade auf den Balkon seines Zimmers zu klettern. Dabei sei er abgestürzt.