Trotz der Kontroverse um ihre Startberechtigung geht die sportliche Erfolgsgeschichte von Imane Khelif bei Olympia weiter. Sie gewann auch den dritten Fight und kämpft nun um Gold.
Aus Paris berichtet Alexander Kohne
Boxerin Imane Khelif bleibt bei den Olympischen Spielen in Paris weiter auf sportlichem Erfolgskurs. Im Halbfinale der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm gewann die Algerierin gegen Janja Suwannaphum aus Thailand.
Suwannaphum präsentierte sich zu Beginn sehr beweglich und gab Khelif kaum Chancen, sie zu treffen. Erst Mitte der ersten Runde kam die Algerierin mit einigen Schlägen durch. Knapp 20 Sekunden vor Ende erwischte sie die Thailänderin erstmals heftig am Kopfschutz, so dass diese kurz schwankte, sich aber schnell wieder fing.
Diesen Schwung nahm Khelif mit in die zweite Runde, die sich nach anfänglicher Überlegenheit aber recht ausgeglichen entwickelte. In Runde drei schenkten sich beide Boxerinnen dann nichts und es am zu teils spektakulären Schlagstafetten. Zum Ende hin wurde von beiden aber auch vermehrt geklammert.
Im bis auf den letzten Platz ausverkauften Stade Roland Garros, in dem sonst die French Open ausgespielt werden, wurde Khelif von Hunderten algerischen Fans lautstark unterstützt.
Das schien die Boxerin zu beflügeln, sodass es am Ende zum Sieg nach Punkten reichte. Durch diesen steht die 25-Jährige im olympischen Finale. Dieses steht am Freitagabend auf dem Plan.
Khelifs Start bei den Olympischen Spielen sorgt seit gut einer Woche für Schlagzeilen rund um die olympischen Boxwettbewerbe. Zu den Kämpfen der Algerierin bei den Spielen kamen teilweise mehr Medienvertreter, als bei einem Titelkampf im Schwergewichtsboxen der Profis.
Vor einem Jahr war die Sportlerin bei der Weltmeisterschaft wegen eines noch immer nicht genau geklärten Geschlechtstest disqualifiziert worden. Zuvor hatte sie allerdings mehrere Jahre in der Frauenkonkurrenz gekämpft (Weitere Details zum Fall Khelif lesen Sie hier.).