Es deutet sich weiterhin ein enges Rennen an: Wenige Tage vor der Brandenburg-Wahl liegt die AfD ganz knapp vor der SPD.
Drei Tage vor der Landtagswahl in Brandenburg am Sonntag liegt die AfD laut einer Umfrage weiter knapp vor der regierenden SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke. Laut der am Donnerstag in Mainz veröffentlichten Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF kommt die AfD von Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt auf 28 Prozent vor der SPD mit 27 Prozent. Im Vergleich zur Vorwoche verlor die AfD einen Prozentpunkt, während die ADP einen hinzugewann.
Auf Platz drei folgt mit 14 Prozent die CDU von Spitzenkandidat Jan Redmann, auf Rang vier mit 13 Prozent das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) von Spitzenkandidat Robert Crumbach. Die Grünen werden bei 4,5 Prozent gesehen, die Linke wird bei vier Prozent verortet und die Freien Wähler erreichen 3,5 Prozent.
Die drei Parteien würden damit an der Fünfprozenthürde scheitern und aus dem Potsdamer Landtag ausscheiden. Sie können in Brandenburg aber hoffen, beim Gewinn von mindestens einem Direktmandat dank der Grundmandatsklausel entsprechend ihrer prozentualen Stärke in den Landtag einzuziehen.
Bei der zurückliegenden Wahl im Jahr 2019 gewannen die Grünen und die Freien Wähler je ein Direktmandat. Die Parteien waren darauf letztlich jedoch nicht angewiesen. Die Grünen holten damals 10,8 Prozent, die Freien Wähler 5,0 Prozent. Die Linke bekam 10,7 Prozent, zuletzt gewann sie 2014 vier Direktmandate.
Gewinner der Landtagswahl von 2019 war die SPD mit 26,2 Prozent vor der AfD mit 23,5 Prozent. Die SPD ging eine Koalition mit der CDU, die damals 15,6 Prozent erreichte, und den Grünen ein. Das Bündnis stellt seither die Landesregierung, die nach der neuen Umfrage keine Mehrheit mehr hätte.
Eine Koalition aus SPD und CDU läge rechnerisch gleichauf mit AfD und BSW. Da alle anderen Parteien eine Kooperation mit der AfD ausschließen, könnte damit das BSW ins Spiel kommen, das nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen derzeit als Partner in CDU-geführten Regierungen im Gespräch ist.
Ministerpräsident Woidke kündigte für den Fall, dass die SPD erstmals seit 1990 nicht auf den ersten Platz kommt, seinen Rückzug vom Amt des Regierungschefs an. Nach diesem Szenario sah es zuletzt auch in anderen Umfragen aus den zurückliegenden Tagen aus, die ähnliche Bilder ergaben.
Befragt wurden am Mittwoch und Donnerstag 1.118 Wahlberechtigte in Brandenburg. Die FDP, die zuletzt im Jahr 2009 den Sprung in den Landtag schaffte, liegt darin bei unter drei Prozent. Bei der Wahl 2019 kam sie auf 4,1 Prozent. Sonstige Parteien einschließlich der FDP erreichen in der Umfrage sechs Prozent.