Eisige Temperaturen machen auch modernen Autos zu schaffen – und vor allem ihrem Kraftstoff. Besonders Dieselfahrer können nun Probleme bekommen. Was jetzt wichtig ist.
Wenn das Dieselauto bei Kälte nicht anspringt, liegt es möglicherweise am Tank: Bereits ab 0 Grad bilden sich Paraffinpartikel im Diesel, die das Kraftstoffsystem und den Kraftstofffilter verstopfen können, wie der ADAC warnt. Was ist dann zu tun? Was schützt davor? Und wann gefriert Benzin?
Mit Winterdiesel auf der sicheren Seite?
Auf jeden Fall ist es ratsam, kurz vor dem Winter reichlich Diesel nachzutanken. Denn von etwa Mitte November bis Mitte Februar gibt es an den Tankstellen sogenannten Winterdiesel. Er ist mit speziellen Additiven angereichert, die verhindern sollen, dass der Diesel ausflockt und das Kraftstoffsystem verstopft. Diese Zusätze werden dem Winterdiesel bereits in der Raffinerie beigemischt. Dadurch soll Winterdiesel sogar Temperaturen bis -20 Grad problemlos aushalten.
In der Praxis sieht es allerdings anders aus.
Das bestätigen nicht nur die Erfahrungen vieler Autofahrer, sondern auch ein Test des ADAC. Demnach ist Winterdiesel längst nicht immer so widerstandsfähig, wie er sein sollte. So kann es auch mit Winterdiesel schon bei mäßigem Frost von -7 Grad zu Problemen kommen. Denn im Labor wird die Wintertauglichkeit nur für etwa 1,5 Stunden getestet. In der Praxis hingegen stehen Fahrzeuge oft tagelang in der Kälte. Dadurch können Kristalle entstehen, die sich im Tank und in den Leitungen absetzen.
Das hilft gegen gefrorenen Diesel
• Rechtzeitig Winterdiesel tanken, möglichst wenig Sommerdiesel im Tank lassen.
• Wartungsvorschriften des Herstellers beachten, insbesondere Kraftstofffilter regelmäßig wechseln.
• Vor Kälte und Wind geschützt parken.
• Additive zur Fließverbesserung nur bei Herstellerfreigabe verwenden.
• Keinen Diesel aus Vorratsbehältern ohne bekannte Kältetauglichkeit verwenden.
• Liegengebliebenes Auto in beheizter Garage auftauen, ggf. Kraftstofffilter erneuern.
Was tun, wenn der Diesel gefroren ist?
Wenn der Diesel eingefroren ist und das Auto nicht mehr anspringt, hilft nur eins: Warten. Damit das Auto wieder fährt, muss das gesamte Kraftstoffsystem auftauen, sodass sich alle Paraffinpartikel auflösen. Das geht am besten in einer Garage, in der die Temperatur deutlich über 0 Grad liegt.
Achtung: Vom Einsatz eines Föhns oder Heißluftgebläses raten Experten dringend ab. Zum einen besteht die Gefahr von Bränden und Schäden, zum anderen erreicht man damit ohnehin nicht alle Teile des Kraftstoffsystems.
Kann Benzin im Tank gefrieren?
Bei extremen Temperaturen kann auch Benzin gefrieren. Allerdings liegt der Gefrierpunkt von Benzin bei etwa -45 Grad. Das ist deutlich kälter als die tiefste jemals in Deutschland gemessene Temperatur (-37,8 Grad, gemessen am 12. Februar 1929 im bayerischen Landkreis Pfaffenhofen). Probleme mit einfrierendem Benzin sind also zumindest in hierzulande so gut wie ausgeschlossen.