Vor dem Abschiedsspiel von Lukas Podolski kommt es zu Ausschreitungen in der Kölner Innenstadt. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort.
Vor dem Abschiedsspiel von Lukas Podolski ist ein Anhänger des polnischen Vereins Górnik Zabrze in der Kölner Innenstadt niedergestochen worden. Laut Polizeiangaben wurde der Mann am Donnerstagnachmittag (10. Oktober) durch Messerstiche am Bauch schwer verletzt.
Der Tatort liegt unmittelbar zwischen Kölner Dom und der Einkaufsmeile Hohe Straße am Wallrafplatz. Zu Podolskis Abschiedsspiel waren zahlreiche Fans seines aktuellen Vereins Górnik Zabzre angereist. Sie wurden in der Stadt und vor dem Rhein-Energie-Stadion von der Kölner Polizei begleitet.
Der 32-jährige Niedergestochene war offenbar mit weiteren polnischen Fußball-Fans auf dem Weg zum Kölner Dom, von wo aus ein Fan-Marsch in Richtung Rheinenergiestadion stattfinden sollte. Laut ersten Erkenntnissen der Polizei geriet er mit einer entgegenkommenden Gruppe aneinander. Dabei zog ein noch unbekannter Täter einen spitzen Gegenstand aus der Tasche.
Der 32 Jahre alte Fußball-Fan war umgehend ins Krankenhaus gebracht und notoperiert worden.Ein 17-Jähriger wurde vor dem Hauptportal des Kölner Doms verhaftet. Er hatte Blutspuren an seinem Körper. Die Polizei geht davon aus, dass der Teenager an der Tat beteiligt war – aber nicht der Haupttäter ist.
Die Polizei hatte am Abend den Tatort großräumig abgesperrt, die Spurensicherung war vor Ort. Nach dem Angriff kam es zu Unruhen und Ausschreitungen mitten in der Kölner Innenstadt. Unter anderem wurde Pyrotechnik gezündet. Insgesamt neun Polizisten wurden durch Flaschenwürfe in der Nähe des Doms verletzt – darunter zwei schwer.
Die Staatsanwaltschaft Köln hat die Ermittlungen aufgenommen. Ein Polizeisprecher teilte auf Anfrage von t-online mit, dass die Einsatzkräfte auch am Rheinenergiestadion mit einem Großaufgebot vor Ort seien. Dort habe es keine größeren Vorkommnisse gegeben.
Zeugen, die Hinweise zum Tatgeschehen geben können oder über Videomaterial der Auseinandersetzung verfügen, werden gebeten, sich telefonisch unter 0221 229-0 oder per E-Mail an [email protected] bei der Polizei zu melden.
Die Randale in der Stadt passte nicht zur guten Stimmung im mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Stadion. In der Partie traten zahlreiche Weltmeister von 2014, ehemalige Mitspieler aus Podolskis Kölner Zeiten, aktuelle FC-Profis sowie Teamkollegen seines derzeitigen Vereins Gornik Zabrze gegeneinander an.
Das prominenteste Gesicht an der Seitenlinie war Jogi Löw. „Poldi war schon einer der besten Stürmer, die wir hatten in Deutschland. Und einer der beliebtesten aller Zeiten“, schwärmte der einstige Bundestrainer beim TV-Sender ProSieben.
Passend zur langjährigen Rückennummer des Angreifers stand das sogenannte Danke-Spiel unter dem Motto „Unsere 10 kehrt heim“. Gleich in der 4. Minute bestätigte Podolski seinen Ruf als schussgewaltiger Linksfuß und traf mit einem satten Kracher ins Tor. Kurz nachdem er zur zweiten Halbzeit das Team gewechselt hatte, verwandelte er im FC-Trikot einen Elfmeter.
Zu seiner Auswechslung um 22.10 Uhr wurde die Partie minutenlang unterbrochen und Podolski mit heimischem Liedgut gefeiert. Zudem überzeugte er als Vorsänger für die Südtribüne.