Sicherheit, Demonstrationen und Prominenz
So läuft die Karlspreis-Verleihung in Aachen
29.05.2025 – 08:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Ursula von der Leyen wird 2025 mit dem Karlspreis ausgezeichnet. Die Sicherheitsvorkehrungen sind hoch. Rund um Dom und Rathaus gibt es Proteste.
Am Himmelfahrts-Donnerstag, 29. Mai, wird ab 11 Uhr der Internationale Karlspreises 2025 an Ursula von der Leyen verliehen. Damit würdigt das Karlspreisdirektorium die Präsidentin der Europäischen Kommission als „das Gesicht Europas“ in einer Zeit großer Herausforderungen.
Sibylle Keupen, Aachens Oberbürgermeisterin, betonte bei der Bekanntgabe der diesjährigen Preisträgerin, von der Leyen stehe exemplarisch für ein starkes, geeintes Europa und sei eine herausragende Führungspersönlichkeit, die die Union visionär, mutig und mit Entschlossenheit durch Krisen wie den russischen Angriffskrieg und den wachsenden Populismus in Europa führt. Die Auszeichnung soll sie ausdrücklich darin bestärken, Europa als Wertegemeinschaft und als bedeutende Kraft in der globalen Politik zu vertreten
Die Verleihung wird von zahlreichen Protesten begleitet. Verschiedene Aachener Bündnisse, darunter Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen sowie das Antikriegsbündnis, kritisieren insbesondere von der Leyens Rolle bei der geplanten Aufrüstung der EU, ihre Migrationspolitik und den Umgang mit dem europäischen Green Deal. Lesen Sie hier mehr dazu.
Die Umweltgruppen werfen ihr vor, mit geplanten Reformen wichtige Umweltstandards aufzuweichen, während Friedensinitiativen gegen milliardenschwere Militärprogramme wie „ReArm Europe“ protestieren und stattdessen eine Politik der Deeskalation fordern. Auch die Zusammenarbeit mit Frontex und der Umgang mit Geflüchteten stehen in der Kritik. Parallel zur offiziellen Preisverleihung findet eine symbolische „Gegen-Karlspreisverleihung“ statt, bei der der Journalist Patrik Baab ausgezeichnet wird.
Im Bereich des Rathauses und rund um den Markt gibt es Zugangskontrollen, für die ein gültiger Ausweis bereitgehalten werden sollte. Mehrere Hundert Polizisten und Spezialkräfte sind im Einsatz, um die Sicherheit der zahlreichen prominenten Gäste und der Öffentlichkeit zu gewährleisten.
In diesem Jahr ist der Preis erstmals mit einer Million Euro dotiert. Nach dem Willen der Stifter – ein Aachener Unternehmerpaar – soll von der Leyen das Geld für proeuropäische Projekte verwenden.