Die Pilgerfahrt Hadsch in Saudi-Arabien entwickelt sich zur Katastrophe. Mehr als 500 Menschen starben auf dem Weg nach und in Mekka.
Millionen Menschen pilgern in jedem Jahr zum höchsten islamischen Feiertag, dem Opferfest oder Eid al-Adha, an die heiligen Stätten des Islams nach Saudi-Arabien. In diesem Jahr entwickelt sich die Hadsch genannte Pilgerfahrt wegen der extremen Temperaturen auf der arabischen Halbinsel zur Katastrophe.
Das Königreich Saudi-Arabien schweigt weitestgehend darüber, wie viele Menschen in der Hitze umgekommen sind. Anders sieht das allerdings bei den Diplomaten aus, die aus den Heimatländern der Pilgerinnen und Pilgern kommen. Laut ihren Einschätzungen sind mehr als 550 Menschen bislang während der Hadsch gestorben, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.
Die höchsten Todeszahlen melden ägyptische Diplomaten. Ihrer Zählung zufolge sollen bislang 323 Landsleute gestorben sein. Aus Tunesien kommen Meldungen über 23 Todesopfer, Indonesien meldet 144 Tote. Außerdem sollen noch 14 Jordanier, elf Iraner und drei Senegalesen gestorben sein.
Am Freitag hatte die Pilgerfahrt in Mekka während einer außergewöhnlich starken Hitzewelle begonnen. Bis zum Montagmittag stieg die Temperatur in der Großen Moschee im Wallfahrtsort auf 51,8 Grad Celsius. An anderen heiligen Städten im Land meldete das saudische Zentrum für Meteorologie ähnlich hohe Temperaturen.
Behörden riefen Gläubige dazu auf, Sonnenschirme zu tragen, sich zur besonders heißen Mittagszeit nicht draußen aufzuhalten und genügend Wasser zu trinken. Der Nachrichtenkanal Sky News zeigte einen Pilger, der sich in einem Getränkekühlschrank abkühlte.
Vergangenes Jahr nahmen rund zwei Millionen Pilger an der Wallfahrt in Saudi-Arabien teil, die zu den fünf Grundpflichten des Islams gehört. Busse und Züge helfen bereits, die vielen Gläubigen zu den heiligen Stätten zu bringen, die großen Menschenmengen und große Hitze bedeuten für die Pilger und Ordnungskräfte aber trotzdem eine Herausforderung. In den vergangenen Jahrzehnten kam es auch zu mehreren großen Tragödien mit jeweils Hunderten Todesopfern durch Gedränge.