Ein neuer Fernseher zur Fußball-EM könnte das Live-Erlebnis perfektionieren. Doch Verbraucher sollten aufpassen, nicht in die Kostenfalle des Ratenkaufs zu tappen.
Die Fußball-Europameisterschaft 2024 hat begonnen und viele Fans möchten die Spiele nicht nur auf einer LED-Leinwand beim Public Viewing sehen, sondern mit bester Bild- und Tonqualität zu Hause auf dem heimischen Sofa genießen.
Also noch schnell einen neuen hochauflösenden Fernseher kaufen? Kein Problem. In zahlreichen Onlineshops finden Käuferinnen und Käufer auch kurzfristig eine große Auswahl an günstigen bis sehr teuren Modellen. Wer einen Ratenkauf plant, sollte sich allerdings rechtzeitig über die zusätzlichen Kosten in Form von Kreditzinsen informieren.
Berechnungen des Vergleichsportals Verivox haben am Beispiel der Händler Otto, Amazon und Mediamarkt/Saturn die unterschiedlichen Finanzierungskosten ermittelt – mit einem Ergebnis, das einmal mehr zeigt, wie aufmerksame Verbraucherinnen und Verbraucher viel Geld sparen können.
Für die Ratenfinanzierung eines Beispielfernsehers, der 2.499 Euro kostet und mit zwei Jahren Laufzeit finanziert werden soll, müssen Sie in der Spitze fast 500 Euro zusätzlich bezahlen. Damit sind die Zinskosten beim Händler mehr als doppelt so hoch wie bei einem günstigen Bankkredit.
Am teuersten beim Ratenkauf ist der Versandhändler Otto. Mit einem effektiven Jahreszins von 18,94 Prozent haben Verbraucherinnen und Verbraucher dort die teuersten Konditionen. Wer jetzt zur EM einen neuen Fernseher im Wert von 2.499 Euro über 24 Monate finanzieren möchte, muss bei Otto mit zusätzlichen Zinskosten von 480 Euro rechnen.
Der Ratenkauf über den Versandhändler ist somit um 174 Prozent teurer als ein Ratenkredit bei einer händlerunabhängigen Bank. Dort erhalten Verbraucher deutlich günstigere Konditionen.
Wer beispielsweise über Verivox einen Ratenkredit abgeschlossen hat, zahlte im Mittel 6,79 Prozent Zinsen. Bei diesen Konditionen fallen für den Kauf des TV-Gerätes nur 175 Euro Zinskosten an. Das entspricht einer Ersparnis gegenüber einer Händlerfinanzierung von 305 Euro.
Etwas niedriger sind die Finanzierungskosten bei den beiden anderen Händlern. So liegt der Zinssatz bei Amazon bei 12,6 Prozent. Für den untersuchten Warenwert von 2.499 Euro zahlen Kundinnen und Kunden somit 322 Euro Zinsen.
Die Onlineshops der beiden Marken Mediamarkt und Saturn gehören zu einem Unternehmen und haben auch die gleichen Finanzierungskonditionen. Sie verlangen 11,9 Prozent Zinsen und die Zinskosten belaufen sich auf 305 Euro. Damit ist der Ratenkauf beim Versandhändler Amazon um 84 Prozent und bei Mediamarkt/Saturn um 74 Prozent teurer als ein händlerunabhängiger Ratenkredit.
Beim Onlineshopping mag der Ratenkauf der bequemste und schnellste Weg sein, um den neuen Fernseher pünktlich zum nächsten Fußballspiel in Betrieb zu nehmen. Doch der Kauf direkt beim Händler kann zur Kostenfalle werden, weiß Finanzexperte und Verivox-Chef Oliver Maier.
„Wir raten, beim Händler genau auf die Konditionen zu schauen. Oft sind klassische Bankkredite die deutlich günstigere Alternative“, rät Maier. Die Beantragung eines Ratenkredits bei einer Direktbank ist zwar mit etwas mehr Aufwand verbunden, kann aber am Ende den entscheidenden finanziellen Vorteil bringen.