Eine Staatssekretärin hat in sozialen Medien ihr Ende als solche angedeutet. Kurze Zeit später löschte sie die Posts wieder. Sie ist derzeit in eine Affäre verwickelt.
Sabine Döring hat auf der Plattform X ihr eigenes Ende als Staatssekretärin angedeutet. „So wird nun dieser Abschnitt meiner beruflichen Laufbahn ein jähes Ende finden. Stay tuned“, schrieb Döring am Sonntagabend. Bisher ist Döring Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Was aber dann auf dem Account der politischen Beamtin passierte, sorgt aktuell für einiges an Verwirrung: Sie zitierte ihren eigenen Post und schrieb darüber: „Habe gerade Anruf bekommen, muss den Tweet löschen.“ Wenig später waren dann beide Posts gelöscht.
Auf X kursieren allerdings mehrere Screenshots von den Posts. Der Politikberater Johannes Hillje etwa postete einen und schrieb dazu: „Wer so etwas vor dem Löschen postet, möchte natürlich, dass solche Screenshots gemacht und verbreitet werden.“
Die mysteriösen Posts könnten mit einer Affäre zusammenhängen, in die Staatssekretärin Döring aktuell verwickelt ist. Vergangene Woche enthüllte das ARD-Magazin „Panorama“ interne Mails aus dem Bildungsministerium. Daraus ging hervor, dass das Haus von Ministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) intern prüfen ließ, ob man Wissenschaftlern Fördermittel entziehen kann, die im Mai einen offenen Brief unterzeichnet hatten. In dem offenen Brief hatten Hunderte Dozenten von Berliner Universitäten den Umgang der Freien Universität Berlin mit einer Besetzung durch propalästinensische Studierende verurteilt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Die Enthüllung hatte in Teilen der Wissenschaft Empörung ausgelöst. Einzelne forderten den Rücktritt von Bildungsministerin Stark-Watzinger. Kurz darauf hatte die Staatssekretärin Döring mit einem öffentlichen Statement auf die Debatte reagiert. Darin hieß es, dass die Hausleitung „sehr zeitnah nach Erteilung des Prüfungsauftrags“ klargestellt habe, dass es bei der Prüfung nicht um Fördermittel gehen sollte.
Am Freitag berichtete schließlich der „Spiegel“, dass Döring in einer internen E-Mail an Mitarbeiter des Ministeriums die Verantwortung für den Vorgang eingeräumt habe. Sie habe die rechtliche Prüfung des offenen Briefes telefonisch beim zuständigen Abteilungsleiter beauftragt. Dass in der von „Panorama“ geleakten Mail auch von einer förderungsrechtlichen Konsequenzen die Rede ist, beruhe auf einem Missverständnis. Sie bedauere, dass „der offenkundig missverständliche Auftrag und die daraus resultierende Berichterstattung Sie nun alle belastet“, schrieb Döring laut „Spiegel“ weiter.