Stehen Sie auch heute noch im Friseursalon?
Natürlich. Mein Job als Friseur ist das Fundament. So habe ich auch die Möglichkeit, frei zu entscheiden, auf was ich gerade Lust habe. Ich muss nicht jedes Angebot annehmen. Der Job ermöglicht es mir, das zu machen, was mir Freude bereit und was mir guttut.
Sind Sie im Hier und Jetzt zufrieden mit dem Erreichten? Oder blicken Sie auch manchmal mit Gedanken an unerfüllte Träume zurück?
Ich stelle mich jeden Morgen in meinen Garten, blicke zum Himmel und danke dem lieben Gott, dass es mir und meinen Liebsten so gut geht. Das ist kein Scherz. Alles, was in meinem Leben passiert ist, hat mich an diesen Punkt gebracht. Hier und heute bin ich zufriedener und glücklicher denn je. Ich spüre eine tiefe Dankbarkeit in mir. Gerade die Corona-Zeit hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, dass man demütig bleibt und dankbar ist für all die noch so kleinen Dinge. Für die Leute ist es selbstverständlich, dass der Kühlschrank voll ist und dass man jeden Tag in einem gefliesten Badezimmer mit warmem Wasser duschen kann. Das ist es aber nicht. Vor drei Jahren ging beruflich so gut wie nichts. In dieser Zeit kam ich im Kopf und im Herzen vom Mangel in die Fülle. Dankbarkeit ist der Schlüssel.
Wenn es nach der Musikkarriere irgendwie weitergehen muss, greifen manche Kollegen nach dem nächstbesten Entertainment-Strohhalm. Silva Gonzalez beispielsweise, einstiges Hot-Banditoz-Aushängeschild, tingelt dieser Tage durch diverse Reality-Shows. Wäre das auch was für Sie?
Es gab mal eine Zeit, da bin ich auch mit jeder neuen Geschichte an die Presse gegangen, nur damit mein Name irgendwie präsent bleibt. Ich habe aber irgendwann gemerkt, dass das alles nichts mit mir als Mensch zu tun hat. Mittlerweile denke ich, dass es besser ist, wenn man nicht alles nach außen trägt. Grundsätzlich muss jeder selbst wissen, was er macht und was er lässt. Ich hatte auch schon einige Anfragen, die in diese Richtung gehen. Aber das habe ich alles abgesagt, weil es einfach nicht zu mir passen würde.