Der Meuchelmörder vom Borsigplatz. Ist es das, was Mats Hummels jetzt sein soll? Glaubt man den Berichten der „Bild“-Zeitung, hat es vor dem Champions-League-Finale zwischen Hummels und BVB-Trainer Edin Terzić gekracht. Es ging dabei wohl um ein Interview und Kritik von Hummels am Auftreten der Mannschaft und am Trainer.
Aber einem 35-jährigen Stammspieler, der Kapitän war und Dortmunder durch und durch ist, darf man das wohl zugestehen. Auch, dass Hummels, dessen Vertrag der BVB wohl nicht verlängert, überhaupt nur beim BVB hätte bleiben wollen, wenn Terzić geht – ein gutes Recht des Weltmeisters von 2014.
Dass Mats Hummels kein einfacher Charakter und Spieler ist, diese Erfahrung hat Terzić nicht exklusiv gemacht. Ihm aber deswegen zu unterstellen, er sei mitverantwortlich für das Aus des BVB-Trainers? Eine lächerliche Vorstellung. Viel mehr ist es wohl Terzić selbst, der über die ständigen Heute-mal-gut-morgen-schlecht-Leistungen der Dortmunder gestolpert ist – und das erkannt hat.
Das Champions-League-Finale hat er erreicht – aber sonst ist es nie ruhig gewesen beim BVB in der abgelaufenen Saison. Im Pokal-Achtelfinale war gegen Stuttgart Schluss, in der Liga wurde man am Ende Fünfter und erreichte mit viel Glück noch einen Champions-League-Startplatz. Vielleicht hat Terzić einfach selbst gemerkt, dass es für ihn mit Spieltag eins der kommenden Saison so weitergegangen wäre: nie Ruhe, immer unter Beobachtung, dazu ein ständiges Misstrauen. Sonst hätten ihm die BVB-Bosse wohl im Winter mit Nuri Şahin (dem möglichen Terzić-Nachfolger) und Sven Bender nicht zwei neue Co-Trainer an die Seite gestellt.
Und Hummels? Der blickt auf eine starke Rückrunde zurück und soll schon einige Anfragen aus dem Ausland vorliegen haben. Verständlich, vor wenigen Wochen schrie die halbe Republik Hummels schließlich noch zurück in den EM-Kader.