Die gesetzliche Rente wird in den kommenden Jahren langsamer wachsen als die Löhne. Doch es gibt Möglichkeiten, zusätzlich fürs Alter vorzusorgen.
Das Wichtigste im Überblick
Wer im Alter ein auskömmliches Einkommen haben will, sollte nicht allein auf die gesetzliche Rente setzen. Die Altersvorsorge basiert auf dem Drei-Säulen-Modell – öffentlich-rechtliche Pflichtsysteme wie die gesetzliche Rentenversicherung oder die Beamtenversorgung bilden nur eine der drei Säulen.
Da Ihre gesetzliche Rente stets geringer ausfällt als das davor bezogene Nettoeinkommen, ist es ratsam, diese Rentenlücke mit Einkünften aus den zwei anderen Säulen zu stopfen – der betrieblichen Altersversorgung und der privaten Vorsorge.
Welche Möglichkeiten Sie bei der privaten Altersvorsorge haben, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel. Die verschiedenen Optionen bei der Betriebsrente finden Sie hier.
Bei der privaten Altersvorsorge entscheiden Sie selbst, wie Sie zusätzlich Vermögen ansparen. Dabei können Sie aus einer Vielzahl an Möglichkeiten wählen – vom ETF-Sparplan über Versicherungen bis Immobilien.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen staatlich geförderter privater Altersvorsorge und nicht geförderter privater Altersvorsorge. Geld vom Staat bzw. Steuervorteile gibt es beispielsweise bei der Riester-Rente oder der Basisrente, auch Rürup-Rente genannt. Legen Sie Ihr Geld hingegen in Aktien, Fonds oder ETFs an, wird das nicht gefördert. Gleiches gilt bei privaten Rentenversicherungen und Immobilien.
Eine staatlich geförderte private Altersvorsorge eignet sich aber nicht automatisch besser als eine nicht geförderte. Wichtig ist, dass Sie sich für eine Form entscheiden, die zu Ihnen und Ihren Zielen passt.
- Sind Sie eher sicherheitsorientiert oder darf es auch etwas Risiko sein?
- Haben Sie bereits eine größere Summe Geld, die Sie investieren können oder sind eher kleine monatliche Raten möglich?
- Wie viel Vermögen benötigen Sie, um Ihre Rentenlücke zu schließen? Lesen Sie hier, wie Sie Ihre Rentenlücke berechnen.
Je nachdem, wie die Antworten ausfallen, sind andere Formen der privaten Altersvorsorge geeignet. Die Vor- und Nachteile der wichtigsten Möglichkeiten zeigen wir Ihnen im Überblick:
Besonders ertragreich ist eine Geldanlage am Kapitalmarkt. Im Gegenzug müssen Sie allerdings aushalten, dass Aktien Kursschwankungen unterliegen. Dieses Risiko können Sie aber minimieren, wenn Sie Ihr Geld über einen langen Zeitraum anlegen, idealerweise mindestens 15 Jahre. So können Sie Krisen aussitzen.
Für die Altersvorsorge sollten Sie zudem nicht auf Einzelaktien setzen, sondern über Fonds oder ETFs auf einen Schlag in einen ganzen Korb an Aktien investieren. ETFs sind Fonds, die einen Index wie zum Beispiel den Dax abbilden. Sie entwickeln sich also stets so wie der zugrunde liegende Index.
So sind Sie nicht abhängig von einigen wenigen Unternehmen, sondern verteilen das Risiko auf mehrere Schultern. Empfehlenswert ist beispielsweise ein ETF-Sparplan auf den internationalen Aktienindex MSCI World, in dem sich rund 1.500 Unternehmen aus den Industrieländern befinden. Lesen Sie hier, wie Sie einen ETF-Sparplan aufsetzen.
Und ETFs haben noch einen Vorteil: Sie können Sie bereits mit wenig Geld besparen. Viele Broker und Direktbanken bieten Sparpläne ab 1 Euro monatlich an. Allerdings gilt natürlich: Je mehr Geld Sie einzahlen, desto stärker schlägt mit der Zeit der Zinseszinseffekt zu Buche (mehr dazu hier).
Unser Sparplanrechner zeigt Ihnen, mit wie viel Vermögen Sie je nach Sparrate und Anlagedauer rechnen können oder wie viel Sie monatlich investieren sollten, um eine bestimmte Summe herauszubekommen:
- Rendite: Mit einem breit gestreuten ETF ist man in der Vergangenheit immer gut gefahren. Erträge von 6 Prozent und mehr sind keine Seltenheit. Mehr zur Rendite von ETFs lesen Sie hier.
- Niedrige Kosten: ETFs sind vergleichsweise günstig, was ebenfalls zu einer höheren Rendite beiträgt. Lesen Sie hier, welche Kosten bei ETFs auf Sie zukommen.
- Für Einsteiger geeignet: Schon mit kleinen Beträgen können Sie einen ETF-Sparplan starten. ETFs sind zudem leicht zu verstehen – ganz anders als so manches Versicherungsprodukt. Lesen Sie hier, wie ETFs genau funktionieren.
- Flexibilität: Einen ETF-Sparplan können Sie nach eigenem Gusto besparen. Ist das Geld mal knapp, pausieren Sie einfach oder setzen die Sparrate herunter. Außerdem kommen Sie jederzeit an Ihr Geld.
- Kursrisiko: Wie bei allen Aktienanlagen unterliegen ETFs Kursschwankungen. Es besteht also das Risiko, Verluste zu machen. Mit einer breiten Streuung und einem langfristigen Anlagehorizont können Sie dieses Risiko praktisch auf null senken. Wie das genau geht, lesen Sie hier.
- Steuern: Auf die Kursgewinne und beim Verkauf von ETF-Anteilen werden noch Steuern fällig. Wie viel genau, lesen Sie hier.
Viele träumen davon, in den eigenen vier Wänden zu leben. Auch das zählt als private Altersvorsorge, da man sich so Miete sparen kann. Ist der Baukredit abbezahlt, fallen nur noch Betriebs- und Instandhaltungskosten an. Allerdings benötigen Sie für den Kauf einer Immobilie idealerweise bereits eine größere Summe an Eigenkapital. Wie viel sinnvoll ist, lesen Sie hier.
Auch muss es nicht zwingend günstiger sein, ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, statt zur Miete wohnen zu bleiben. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle, vor allem natürlich der Immobilienpreis und das Zinsniveau. Lesen Sie hier, wie eine Baufinanzierung funktioniert.