Weil bei der Europawahl keine Fünf-Prozent-Hürde gilt, kommen auch kleine Parteien ins Parlament – die zum Teil von bekannten Kandidaten vertreten werden.
Sibylle Berg – die sich durch Bücher und Kolumnen einen Namen gemacht hat – ist für die Satire-Partei „Die Partei“ in das Europaparlament gewählt worden. Die Partei erhielt bei der Wahl am Sonntag in Deutschland 1,9 Prozent der Stimmen und stellt damit zwei Abgeordnete. Berg war auf Platz zwei angetreten, den ersten Platz hatte der Satiriker und Autor Martin Sonneborn inne, der Parteivorsitzender ist und seit 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments.
Die 62-Jährige reagierte auf der Plattform X bereits auf ihren Einzug ins Europaparlament: „Vielen Dank! Zu zweit werden wir jetzt den Überwachungsfaschismus gütig beenden. Jede Hilfe ist willkommen“, schrieb sie dort in einem Post, für den sie von ihren Followern viel Zuspruch bekam.
Sibylle Berg, die in Weimar geboren wurde und in Zürich lebt, veröffentlichte nach eigenen Angaben insgesamt 32 Theaterstücke, 17 Romane und außerdem diverse Kolumnen. Das Berliner Ensemble führte mehrere Stücke von ihr auf, zuletzt zwei Werke, in denen es um Auswüchse sozialer Ungerechtigkeit und den Einfluss digitaler Technologien geht. Vor einem Jahr klagte Berg im Internet darüber, dass sie in Zürich keine Wohnung finde, weil die zu teuer seien oder Schriftsteller nicht genommen werden.