Das Ergebnis der Bezirkswahlergebnisse wird in Hamburg nach Verlusten bei der Europawahl mit Spannung erwartet. Grünen-Chef Alam bleibt trotz Kritik optimistisch.
Nach den Verlusten bei der Europawahl richten Hamburgs Grüne ihre Aufmerksamkeit gespannt auf die Bezirkswahlergebnisse, die am Montag ausgezählt werden. Grünen-Chef Leon Alam hat sich „positiv optimistisch“ geäußert, dass das Ergebnis besser ausfällt als auf Bundesebene. Allerdings gibt es Unsicherheitsfaktoren, wie die Kritik an der Verkehrspolitik der Grünen auf Bezirksebene.
Vor fünf Jahren erzielten die Grünen bei der Bezirkswahl mit 31,3 Prozent ein historisch hohes Ergebnis und wurden stärkste Kraft, gefolgt von der SPD mit 24 Prozent. Die CDU kam auf 18,2 Prozent, die Linke auf 10,8 Prozent, die FDP auf 6,6 Prozent und die AfD auf 6,4 Prozent.
Den bisherigen Planungen zufolge sollen die Wahlergebnisse am späten Montagnachmittag vorliegen. Mehr als 1.700 Kandidatinnen und Kandidaten haben sich um die über 350 Sitze in den sieben Bezirksversammlungen beworben.
Am Sonntag mussten die Grünen bei der Europawahl in Hamburg Verluste von fast zehn Prozentpunkten hinnehmen, blieben aber dennoch knapp stärkste Kraft in der Hansestadt. Dies brachte jedoch keinen direkten Nutzen, da die Hamburger Spitzenkandidatin Rosa Domm aufgrund der schlechten Ergebnisse auf Bundesebene nicht ins Europaparlament einziehen konnte. „Das ist total bitter für Rosa Domm und für uns in Hamburg“, kommentierte Alam.
Die Hamburger FDP-Politikerin Svenja Hahn kann weiterhin als Europaabgeordnete tätig sein. Auch die Volt-Kandidatin Nela Riehl hat mit bundesweitem Listenplatz zwei gute Chancen. Alle anderen Hamburger Parteien gingen bei der Sitzverteilung in Brüssel leer aus.
Die Grünen stürzten laut vorläufigem Endergebnis der Europawahl in Hamburg um 9,9 Punkte auf 21,2 Prozent, blieben jedoch knapp vor der SPD, die 18,7 Prozent erreichte. Die CDU legte leicht zu und kam auf 18,4 Prozent. AfD und FDP konnten ebenfalls zulegen, während die Linken Verluste verzeichneten. Die größten Zuwächse erzielten die Partei Volt und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), die erstmals antraten.
Die Wahlbeteiligung bei der Europawahl erreichte mit 65,7 Prozent ein historisches Hoch. Bei der Bezirkswahl 2019 lag sie bei 58,0 Prozent. Die aktuelle Wahlbeteiligung wird am Montag bei der Auszählung ermittelt. Insgesamt waren über 1,3 Millionen Hamburgerinnen und Hamburger ab 16 Jahren wahlberechtigt.