Seit Wochen laufen innerhalb der Berliner Feuerwehr die Vorbereitungen auf ihre Einsatzstrategie für die Silvesternacht. Jetzt liegt t-online die konkrete Planung vor.
Nach den schweren Krawallen in der vergangenen Silvesternacht wird die Polizei in diesem Jahr Einsätze der Berliner Feuerwehr im Notfall absichern. Das geht aus einer Anlage der internen Dienstanweisung „Silvester 2023“ der Feuerwehr hervor. Die Dokumente liegen t-online vor.
In der Anlage 13 bietet die Hauptstadtpolizei der Feuerwehr und den Rettungsdiensten eine sogenannte lagebedingte Unterstützung an. Das bedeutet im Klartext: Polizeibeamte schützen die Feuerwehr bei Einsätzen in Berliner Brennpunkten notfalls vor gewalttätigen Attacken.
Polizei gibt Feuerwehr brisante Tipps
Zudem gibt die Berliner Polizei ihren Feuerwehr-Kollegen eine ganze Reihe Tipps zur Eigensicherung. Unter dem Punkt „Bei Bewurf mit Pyrotechnik oder anderen Angriffen“ wird Feuerwehrleuten und Rettungskräften empfohlen, Distanz zu wahren, Deckung zu suchen – oder sich im Extremfall sogar aus dem Einsatzgebiet zurückzuziehen.
Den Besatzungen der Feuerwehrfahrzeuge wird außerdem ein „anlassbezogenes Reduzieren genutzter Lichtquellen“ im Einsatz empfohlen. Dies gelte nicht nur für Blaulicht, sondern sogar für Scheinwerfer und Taschenlampen. „Wer gut zu sehen ist, ist auch gut zu treffen“, schreibt die Berliner Polizei ihre Empfehlungen in dem Dokument.
Austausch zwischen Einsatzstäben geplant
Zur besseren Kommunikation zwischen Polizei und Feuerwehr werden in der Silvesternacht zwei Verbindungskräfte der Feuerwehr in den Führungsstab der Polizei entsandt. Im Gegenzug wird eine Verbindungskraft der Polizei im Feuerwehr-Einsatzstab Dienst haben.
Die Planung von Berliner Polizei und Feuerwehr für den 31. Dezember dieses Jahres ist die Reaktion auf die schweren Ausschreitungen am Silvesterabend des vergangenen Jahres. Damals hatte es in einigen Bezirken der Hauptstadt schwere Ausschreitungen gegeben. Es gab zahlreiche Angriffe auf Einsatzkräfte der Feuerwehr und auf Mitarbeiter von Rettungsdiensten.
Unterdessen kündigte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) ein hartes Durchgreifen gegen Gewalttäter in der Silvesternacht an. Der Rechtsstaat habe alle notwendigen Vorkehrungen getroffen, um sich zu behaupten. Er wolle selbst auf die Straße gehen und sich ein Bild von der Arbeit der Einsatzkräfte machen. Lesen Sie hier mehr dazu.