Das würde ein Ticket auf der „Titanic“ heute kosten

Rund 2.200 Menschen reisten mit der „Titanic“, als sie 1912 unterging. Nicht viele konnten sich die Fahrt auf dem Luxusliner leisten. Wie teuer wäre ein Ticket heute?

Die „Titanic“ galt als absoluter Luxus-Transatlantik-Liner ihrer Zeit und war damals das größte Schiff der Welt. Tickets für die Jungfernfahrt im Frühjahr 1912 von Southampton nach New York konnten sich nur Gutverdiener leisten. Attraktiv war die Reise allerdings auch für Menschen aus ärmeren Verhältnissen, die sich in Amerika ein besseres Leben erhofften.

Es gab große Unterschiede zwischen den verschiedenen Klassen bei der Unterbringung – das wird auch in der Verfilmung des Unglücks deutlich. Der „Berliner Kurier“ hat berechnet, was ein Ticket für die Reise mit der „Titanic“ nach heutigen Standards kosten würde.

Auf dem Luxusliner gab es zwei Suiten mit einer Privatpromenade, hier war die Überfahrt am teuersten. In der Sommersaison sollte die Überfahrt pro Person laut „Spiegel“ 870 britische Pfund kosten, das war damals schon ein Vermögen. In Dollar kosteten die Suiten damals bereits 4.350 Dollar – heute wären das mehr als 125.000 US-Dollar, also etwa 117.000 Euro.

In diesen Suiten schliefen 1912 die US-Millionärin Charlotte Cardeza mit ihrem Sohn Drake sowie Bruce Ismay, Direktor der White Star Line. Neben den Luxussuiten hatte die „Titanic“ auch Gesellschaftsräume, Restaurants sowie ein Fitnessstudio zu bieten.

Und auch die „normalen“ Kabinen in der ersten Klasse waren nach heutigen Verhältnissen sehr teuer: 150 Dollar kosteten die Tickets zur damaligen Zeit. Das entspricht heute etwa 4.330 US-Dollar oder 4.050 Euro.

In der zweiten Klasse kostete die Überfahrt 60 Dollar, was heutzutage einem Ticketpreis von rund 1.730 US-Dollar oder 1.620 Euro entsprechen würde.

In der dritten Klasse zeigte sich der Luxus der „Titanic“ ebenfalls: Während es auf anderen Schiffen damals üblich war, in der dritten Klasse nur große Schlafsäle anzubieten, gab es auf der „Titanic“ auch Kabinen für sechs, vier oder zwei Personen.

Im Schnitt zahlten Passagiere in der dritten Klasse damals 36 Dollar pro Person und Überfahrt: Vergleicht man die heutigen Löhne und die Kaufkraft mit diesem Wert, entspricht das etwa 1.040 US-Dollar (circa 970 Euro). „National Geographic“ gab einen Preis von zwei britischen Pfund zur damaligen Zeit an – das entsprach damals offenbar dem halben Monatslohn eines einfachen Arbeiters.

Im Vergleich zu aktuellen Kreuzfahrten sind die Preise übrigens gar nicht so hoch: Beispielsweise kostet eine Fahrt mit MSC Cruises von New York nach Southampton – also die umgekehrte „Titanic“-Route – pro Person ab knapp 3.000 Euro.

Deutlich teurer wird es mit der „Vista“. Pro Person schlägt die etwas mehr als zweiwöchige Tour von Southampton nach New York mit rund 6.700 Euro zu Buche. Auf der Queen Mary II hingegen wird es mit rund 2.300 Euro aufwärts pro Person wieder etwas günstiger.