Newsblog zu den Unwettern in weiten Teilen Deutschlands: In Passau überschreitet die Donau bald die Zehn-Meter-Marke, sogar eine Burgruine ist abgerutscht.
Das Wichtigste im Überblick
Unwetter ziehen über Teile Deutschlands hinweg. Dabei wird der Süden teils schwer getroffen, an einigen Stellen erreichten die Überschwemmungen bereits Jahrhunderthochwasserniveau. Das bedeutet, dass die Pegelhöhe von Gewässern oder die Abflussmenge von Wasser einen Wert erreicht, der über dem statistischen Mittelwert der vergangenen hundert Jahre liegt. Inzwischen müssen in Bayern und Baden-Württemberg Orte evakuiert werden. Das aktuelle Geschehen im Überblick:
Wie ist die Lage bei Ihnen vor Ort?
Das Unwetter trifft auch Ihre Region? Lassen Sie uns Ihre Eindrücke über WhatsApp (0173/2964435) zukommen. Neben Videos und Fotos können Sie uns auch gerne Erlebtes schildern. Ganz wichtig ist, dass Sie uns mitteilen, wo die Aufnahmen entstanden sind. Wenn Sie namentlich erwähnt werden wollen, nennen Sie uns bitte Ihren Namen.
Ihre t-online-Redaktion aus Berlin.
Hochwasser wird in Passau 10 Meter erreichen
14.32 Uhr: In Passau wird der Hochwasserpegel 10 Meter erreichen. Das teilte die Stadt am Dienstag mit. Demzufolge wird der Pegel auf dem Stand von 10 Metern erst einmal bleiben und nicht weiter steigen. Der aktuelle Pegel liege bei 9,97 Metern. Damit ist der Pegel bereits jetzt der dritthöchste je gemessene Pegel, wie aus der Tabelle des Hochwassernachrichtendienstes Bayern hervorgeht. Nur in den Jahren 2002 und 2013 wurden mit 10,8 Metern und 12,9 Metern höhere Pegel gemessen. Mehr zur Lage in Passau lesen Sie hier.
Tal in Bayern von der Außenwelt abgeschnitten
14.25 Uhr: Ein Tal im bayrischen Landkreis Miesbach ist nach heftigem Starkregen nicht mehr mit Fahrzeugen erreichbar, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Bereits seit Montagabend seien alle Zufahrtsstraßen in das Leitzachtal gesperrt. Es werde jedoch bereits daran gearbeitet, die vom Hochwasser stark beschädigten Straßen wieder befahrbar zu machen.
Mehrere Vermisste in Bayern
14.15 Uhr: In Bayern werden in der Folge des Hochwassers mehrere Menschen vermisst. Am frühen Nachmittag des Dienstags galten sechs Personen als vermisst, wie ein Sprecher des Innenministeriums in München der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Noch am Vormittag hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) von sieben Vermissten gesprochen. „Die genauen Zahlen sind daher nicht sehr valide“, hieß es aus dem Innenministerium.
Anstieg der Donau: Passau ruft Katastrophenfall aus
14.02 Uhr: Die Stadt Passau in Niederbayern hat aufgrund der erwarteten Zuspitzung der Hochwassersituation am Dienstag den Katastrophenfall ausgerufen. Für die Donau werde im Laufe des Nachmittags ein Pegelstand von rund zehn Metern erwartet, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Aktuell betrage der Pegelstand 9,97 Meter.
Relativ zeitgleich werde aber auch der Scheitel des Inns die Dreiflüssestadt erreichen, hieß es. Aufgrund des Starkregens am Montag rechnet die Stadt dort mit einem Pegelstand von mehr als sieben Metern.
Söder: Bayern stellt „100 Millionen plus X“ Euro an Fluthilfe bereit
12.44 Uhr: Nach der Flutkatastrophe in vielen Landesteilen will die bayerische Staatsregierung mindestens 100 Millionen Euro an Finanzhilfen für Betroffene bereitstellen: „100 Millionen plus X“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einem entsprechenden Kabinettsbeschluss in München.
Von dem Hilfspaket sollen grundsätzlich sowohl Privathaushalte als auch Gewerbebetriebe, Selbstständige sowie Land- und Forstwirte profitieren können. „Bayern hilft, schnell und unbürokratisch“, sagte Söder. „Wir lassen in der Not niemanden allein.“ Söder forderte aber auch den Bund auf, seine Zusagen einzuhalten und Flut-Hilfe zu leisten.
Nach dem bayerischen Konzept sollen Haushalte nach Worten Söders bis zu 5.000 Euro an Soforthilfen bekommen können, für Ölschäden an Wohngebäuden bis zu 10.000 Euro – wobei Versicherungsleistungen am Ende darauf angerechnet werden. Bei einer drohenden Existenzgefährdung würden sogar bis zu 100 Prozent erstattet, kündigte Söder an. Unternehmen und Gewerbetreibende sollen nach seinen Worten zwischen 5.000 und 200.000 Euro an Soforthilfen in Anspruch nehmen können. Wären die Schäden versicherbar gewesen, werden die Summen reduziert.
Polizei: Drittes Todesopfer durch Hochwasser in Bayern
10.51 Uhr: Die Zahl der bekannten Todesopfer infolge des Hochwassers in Bayern ist laut Polizei auf drei gestiegen. Eine Frau sei am Montag in Markt Rettenbach im Landkreis Unterallgäu mit ihrem Auto von einer Straße ins Wasser gerutscht und später leblos geborgen worden, teilten die Beamten mit.
Diese Versicherung schützt gegen Naturgefahren
10.40 Uhr: Experten rechnen in Zukunft mit deutlich schwereren Unwettern samt Überschwemmungen. Hausbesitzer geraten dabei schnell in eine finanzielle Notlage. Wie Sie sich richtig versichern, lesen Sie hier.
Suche nach vermisstem Feuerwehrmann geht weiter
9.35 Uhr: Die Suche nach einem im Hochwasser in Schwaben (Bayern) vermissten Feuerwehrmann geht nach Angaben der Polizei weiter – allerdings wird vorläufig nicht mehr in den Fluten selbst gesucht. Die Strömung sei derzeit so groß, dass eine Suche vom Wasser aus für die Einsatzkräfte zu riskant sei, sagte Polizeisprecher Holger Stabik am Dienstagvormittag. Vom Land und aus der Luft werde die Suche fortgesetzt. Am Dienstag sollten dafür Drohnen und ein Hubschrauber eingesetzt werden.