Später engagierte sich auch Deutschland offiziell: Von 2001 bis 2009 förderten die deutsche Entwicklungsagentur GIZ und die deutsche Investitions- und Entwicklungsbank KfW das sogenannte „Indonesisch-Deutsche Institut“ – einen Berufsbildungsverbund bestehend aus fünf Ausbildungszentren und 17 Berufsschulen, darunter auch das ATMI.
Wahyos Biografie ist eng mit der Geschichte des ATMI verknüpft. Kurz vor seinem Abschluss wurde er vom Direktor gebeten, zu bleiben. Wahyo musste sich nicht lange entscheiden, stellte aber eine Bedingung: Er wollte zuerst im Ausland studieren. Der Direktor konnte ihm nichts versprechen, sagte aber zu, Wahyo zu unterstützen.
Rückkehr nach dem Studium in Europa
Alles klappte: Wahyo ging mit einem Stipendium in die Schweiz, machte dort zunächst einen Bachelor und anschließend einen Master in Wirtschaftsingenieurwesen. Fünf Jahre blieb er in Europa, lernte Deutsch und knüpfte Kontakte. 2001 kehrte er ans ATMI zurück, als Deutschland begann, das Institut offiziell zu unterstützen und so seinen Ausbau zu ermöglichen. In der Folge arbeitete er eng mit der GIZ zusammen.
Am Konzept der Verknüpfung von Ausbildung und Wirtschaft hat sich im Laufe der Jahre nichts geändert. Unter anderem dank deutscher Unterstützung kam ein zweiter Campus hinzu, und wenig später erweiterte sich auch das Studienangebot – neben der Fertigungstechnik bietet ATMI heute auch Mechatronik und Konstruktionstechnik an.
Ausbildungszentrum mit eigenem Unternehmen
Wahyo arbeitete zunächst als Lehrer, bevor er 2006 an das ATMI IGI Centre wechselte. Auch das ist eine Besonderheit von ATMI: Da klar war, dass die Einrichtung auf Dauer keine ausländische Unterstützung erhalten würde und die staatlichen Fördermittel aus Indonesien noch immer begrenzt waren, gründete ATMI ein eigenes Unternehmen – das ATMI IGI Centre. Hier lernen die Auszubildenden ihr Handwerk praxisnah. Sie arbeiten für ein reguläres Unternehmen und stellen unter realen Bedingungen Produkte her.