Kurz vor dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid sorgte Mats Hummels mit Aussagen über Trainer Edin Terzić für Furore. Jetzt reagiert der Coach.
BVB-Trainer Edin Terzić hat gelassen auf ein brisantes Interview von Mats Hummels kurz vor dem Champions-League-Finale reagiert, in dem dieser die Spielweise seines Trainers kritisiert hatte. Auf der Pressekonferenz am Freitagabend in London bekundete Terzić, von den Aussagen seines Abwehrspielers gar nichts mitbekommen zu haben. „Nein, habe ich nicht gelesen, worum geht’s?“, antwortete er knapp auf eine Reporterfrage.
Hummels hatte unter der Woche in einem Interview mit der „Sport Bild“ bekundet, er sei in der Hinrunde über einige Leistungen des BVB „stocksauer“ gewesen. „So darf Borussia Dortmund nicht auftreten – gegen keinen Gegner dieser Welt“, sagte Hummels. Es habe so nicht weitergehen dürfen.
Mehr noch: „Ich habe mich in meiner Ehre gekränkt gefühlt, so in diesem Trikot auf dem Platz zu stehen. So unterwürfig, so fußballerisch unterlegen.“ Speziell in den Spielen gegen Bayer Leverkusen und den VfB Stuttgart habe sich der BVB „mit elf Mann am Sechzehner“ verbarrikadiert.
Hummels gab an, über seine Kritik mit Terzić gesprochen zu haben. „Ich habe sehr viele Anregungen gegeben“, so der Verteidiger. „Ich bin ins Trainerbüro gegangen, und man redet. Mit der klaren Meinung, dass wir uns im Spiel nach vorne ganz klar verbessern müssen.“ Die Verbesserungen in der Rückrunde führte er dann ausdrücklich auf die Verpflichtung der Co-Trainer Sven Bender und Nuri Şahin zurück.
Terzić nun weiter: „Also ich habe es wirklich nicht gelesen, weil ich jetzt gerade alles auf den Erfolg morgen auslegen möchte.“ Er habe allerdings mit Hummels gesprochen und wisse „was in diesem Gespräch gesagt wurde von seiner Seite und von meiner Seite, wie er sich Dinge vorstellt und wie ich mir Dinge vorstelle“, so Terzić weiter. So handhabe er derartige Situationen mit jedem Spieler. „Ich führe diese Gespräche gerne unter vier Augen und dabei möchte ich es auch belassen“, so Terzić.
Wie es um das Verhältnis zwischen Terzic und Hummels tatsächlich steht, bleibt also weiter ein Geheimnis. Ein Abschied des 35-jährigen Verteidigers vom BVB nach dem Saisonabschluss ist derweil nicht gänzlich ausgeschlossen. Sein Vertrag bei den Schwarz-Gelben läuft aus. Im „Sport Bild“-Interview nannte Hummels eine Fortsetzung seiner Karriere beim BVB, bei einem anderen Verein oder sein Karriereende als drei mögliche Optionen für den Sommer. BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl kündigte eine Entscheidung erst für nach dem Champions-League-Finale an.