Besonders in Baden-Württemberg müssen sich die Menschen auf Hochwasser vorbereiten. Die Regionen um Zuflüsse von Neckar und Donau sind besonders gefährdet.
Kann es aufgrund der zu erwartenden Unwetter zu Überflutungen von Kellern kommen oder gar zur Sperrung von Verkehrsverbindungen und Dammbrüchen? Das „Länderübergreifende Hochwasser Portal“ (LHP) meldet derzeit „große Hochwassergefahr“ für die baden-württembergischen Kreise zwischen der Bundesgrenze zur Schweiz im Süden und der Donau im Norden. Wo es sonst noch gefährlich wird.
Baden-Württemberg – teils „sehr hohe Gefährdung“
Im Einzugsgebiet der Bodenseezuflüsse Argen, Schussen und Rotach besteht eine sehr hohe Hochwassergefährdung, heißt es von den Warnzentralen. Die Menschen müssen mit Überflutungen bebauter Grundstücke und Kellern in größerem Umfang rechnen. Außerdem könne es zu Sperrungen überörtlicher Verbindungen kommen. Überdies wird davon ausgegangen, dass Wasser- und Dammwehr eingesetzt werden müssen.
Auch dort, wo in Oberschwaben Riß, Rottum und Rot in die Donau fließen sowie im Einzugsgebiet des Iller-Zuflusses Altrach müssen sich die Bewohner auf Hochwasser vorbereiten und darauf, im schlimmsten Fall bestehende Dämme zu stärken. Die Gefährdung wird hier nach den Modellberechnungen des LHP als „sehr hoch“ eingeschätzt. Gleiches gilt für die Flüsse Lauchert und Schmeie (Schwäbische Alb), die in die Donau münden.
Weiterhin besteht hohe Hochwassergefahr im Einzugsgebiet der Donauzuflüsse Ablach, Ostrach und Kanzach sowie dort, wo Seefelder-, Stockacher- und Radolfzeller Aach in den Bodensee münden.
Mit starkem Hochwasser rechnen müssen den Angaben nach auch die Bewohner von Ortschaften am Neckar (von Horb bis Plochingen) und von Heilbronn bis Mannheim sowie in den Gebieten, wo Eyach, Echaz, Lauter und Fils in den Neckar fließen. Hier wird es den Berechnungen zufolge zu Überflutungen kommen.
Bayern – Hochwasserwarnungen und Vorwarnungen
In Bayern gilt für die meisten Landkreise eine „Vorwarnung“. Das heißt, dass mit Dauerregen gerechnet werden muss und Flüsse über die Ufer treten können – zum Beispiel an Naab und Schwarzer Laber in der Oberpfalz.
Tatsächlich auf Hochwasser einstellen müssen sich die Bewohner der Landkreise Aichach-Friedberg, Augsburg, Günzburg, Neu-Ulm, Dillingen an der Donau, Donau-Ries. Schwandorf, Bamberg, Forchheim und Lichtenfels. „Prognostiziert wird ab heute Nachmittag einsetzender Dauerregen mit verbreitet um 30 bis 50 mm Niederschlag (im Maximum bis 80 mm) innerhalb der nächsten 48 Stunden, was zu einem deutlichen Anstieg der Wasserstände führen wird“, heißt es von den Lagebeobachtern. Entwarnung gibt es für den Landkreis Miesbach.
Thüringen und Sachsen – „mittlere“ Hochwasserwarnungen
Unwetter und heftiger Niederschlag sind auch für Thüringen und Sachsen vorausgesagt. Die Flussgebiete der Unstrut, der Werra und der Saale stehen im Fokus der Wetterbeobachter. Hier werden die Menschen aufgefordert, Warnhinweise im Blick zu behalten. Es müsse lokal mit 50 bis 120 Litern Niederschlag gerechnet werden. „Bis 150 l/qm in 36 h sind möglich, mit Schwerpunkt über Ost-, Mitte- und Südthüringen“, heißt es vom LHP.
Gewarnt wird auch in Sachsen – überall da, wo Flüsse in die Elbe fließen. Hier kann es aufgrund der zu erwartenden Wassermassen zu Überflutungen kommen. Im Kreis Meißen werden die Menschen aufgefordert, Fließgewässern fernzubleiben. „Bei Starkregen mit Wassereinbruch nicht in Keller, Tiefgaragen und Unterführungen gehen“, heißt es von den Wetterzentralen.
Das gleich gilt für die Elbezuflüsse in der Sächsischen Schweiz und dem Westlausitzer Bergland. „Bereits bei geringen Wassertiefen können bei hohen Fließgeschwindigkeiten Personen mitgerissen werden. Überflutete Bereiche nicht mit dem Auto durchfahren, bereits bei geringen Wassertiefen schwimmen Autos auf, können mitgerissen und zur tödlichen Falle werden“, schreiben die Lagebeobachter in Sachsen. In den Flussgebieten der Spree (in Sachsen) sowie Schwarzer Elster gilt eine Vorwarnung.