Oliver Bierhoff glaubt nicht an einen nachhaltigen Stimmungsumschwung durch die Fußball-EM in Deutschland. „Das Turnier könnte zu einer guten Stimmung im Land führen, aber ich glaube nicht, dass es einen Stimmungswandel geben wird. Eine große Party mitten in Europa, ja. Viel mehr wird es wohl nicht, dazu sind die Probleme im Land zu groß“, sagte der frühere DFB-Direktor im Interview mit der „Frankfurter Rundschau“.
Beim WM-Sommermärchen 2006 habe sich Deutschland „in einer viel besseren ökonomischen Situation“ befunden. „Es ging bergauf. Deutschland war stark“, sagte Bierhoff. Nun seien „die geopolitischen Rahmenbedingungen schlecht mit dem Krieg in der Ukraine und dem Konflikt im Gazastreifen“. Unabhängig davon falle „das kleine Europa gegenüber China, Indien und den USA immer weiter zurück, auch im Vergleich zu Saudi-Arabien und weiteren Ländern in Asien“.
Deutschlands EM-Auftaktgegner Schottland hat den vorläufigen 28-köpfigen Kader für die Fußball-EM bekannt gegeben. Angeführt wird das Aufgebot von Kapitän Andrew Robertson. Neben dem Außenverteidiger des FC Liverpool zählt auch Scott McTominay (Manchester United) zum Kader von Trainer Steve Clarke, der vor dem Turnierstart gegen Deutschland am 14. Juni in München noch zwei Spieler streichen muss.