In Cuxhaven hat eine Jugendliche eine Mitschülerin im Klassenraum mit einem Messer attackiert. Es ging wohl ein Streit voraus.
Mit einem Messer hat eine Jugendliche ein anderes Mädchen in einer Cuxhavener Schule schwer verletzt. Die verletzte 15-jährige Schülerin wurde nach der Tat am Donnerstagmorgen mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, wie ein Polizeisprecher sagte. Lebensgefahr bestehe nicht. Hintergrund des Messerangriffs sei eine Auseinandersetzung zwischen der 16-jährigen Tatverdächtigen und dem Opfer. Worum es bei dem Streit ging, war zunächst unklar.
Die Tat ereignete sich vor den Augen der anderen Mitschüler in einem Klassenraum der Lüdingworther Schule, einer Grund- und Hauptschule im gleichnamigen Ortsteil. Zuvor waren die Schülerinnen und Schüler nach einer Pause wieder in den Klassenraum zurückgekehrt. Ob sich während der Tat eine Lehrkraft im Raum befand, war zunächst unklar. Eine Lehrerin und Mitschüler hielten die Tatverdächtige jedoch von weiteren Tathandlungen ab, berichtet die Polizei. Gemeldet worden sei die Tat demnach gegen 9.30 Uhr.
Gefahr für andere Schülerinnen und Schüler oder Lehrkräfte bestehe nicht, auch keine Amoklage, betonte der Sprecher. Der Polizeieinsatz an der Schule sei inzwischen beendet. Die 16-Jährige wurde vorläufig festgenommen und befindet sich zurzeit in Polizeigewahrsam. Ein Kriseninterventionsteam des Landkreises kümmere sich um die Schülerinnen und Schüler. Für diese sei der Unterricht durch die Schulleitung für Donnerstag beendet worden.
Nicht der erste Messerangriff an einer Schule
Es ist nicht das erste Mal, dass in einer Schule mit einem Messer zugestochen wurde. Ende Mai hatte ein 17-Jähriger in einer Toilette in einer Berufsschule in Wildeshausen bei Bremen einen 16-Jährigen mit einem Messer schwer verletzt. Der Heranwaschende wurde vom Landgericht Oldenburg im November wegen versuchten heimtückischen Mordes verurteilt, es ordnete die Unterbringung in einem psychischen Krankenhaus an.
Im Januar hatte ein 17-jähriger Schüler in einem Klassenraum an einem Berufskolleg in Ibbenbüren nördlich von Münster an der Landesgrenze zu Niedersachsen eine 55-jährige Lehrerin erstochen. Im April wurde der Jugendliche in der Justizvollzugsanstalt Herford tot aufgefunden.
Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg hat derweil eine genaue Aufklärung des Messerangriffs an einer Schule in Cuxhaven angekündigt. „Ich bin zutiefst bestürzt über diese Tat in einer unserer Schulen“, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag. „Meine Gedanken sind in diesen Momenten bei dem verletzten Mädchen, seiner Familie und der gesamten Schulgemeinschaft.“