Kriminelle versuchen mit einem besonders perfiden Betrugsversuch, an das Geld von PayPal-Kunden zu kommen. Mit einem Trick können Sie sich schützen.
Wenn Ihnen unbekannte Personen Geld per PayPal schicken, sollten Sie vorsichtig sein. Es könnte sich um einen Betrugsversuch handeln, wie die Verbraucherzentralen auf ihren Seiten berichten. Die Masche sei seit zwei Jahren bekannt, aber immer noch aktuell, heißt es.
So funktioniert der Trick der Kriminellen: Die Betrüger überweisen laut der Verbraucherschützer einen „kleinen Betrag“ über die Option „für Waren und Dienstleistungen“ an PayPal-Nutzer.
Kurz danach melden sich die Kriminellen beim Nutzer mit der Bitte, den versehentlich überwiesenen Betrag zurückzusenden. Die Rückzahlung solle jedoch über die Option „Freunde und Familie“ gehen.
Nachdem das Geld vom Empfänger zurückgeschickt wurde, melden die Betrüger bei PayPal, dass es bei der ursprünglichen Zahlung ein Problem gegeben habe. Der Zahlungsdienstleister bucht daraufhin das von den Betrügern über die Option „für Waren und Dienstleistungen“ gesendete Geld vom Empfänger zurück an die Kriminellen.
Kriminelle spekulieren auf den Käuferschutz
Warum? PayPal bietet bei der Option „für Waren und Dienstleistungen“ einen Käuferschutz an. Damit will das Unternehmen Kunden schützen, die Produkte zum Beispiel auf Onlineplattformen per PayPal bezahlen, die Artikel jedoch nicht oder beschädigt zugeschickt bekommen. Dann können Kunden den Kaufpreis des Artikels sowie die ursprünglichen Versandkosten erstattet bekommen.
Bei der Option „Freunde und Familie“ bietet PayPal den Käuferschutz nicht an. Mit anderen Worten: Bei dem Geld, das nicht über „für Waren und Dienstleistungen“ verschickt wurde, besteht kein Anspruch auf den Käuferschutz und PayPal kümmert sich nicht um eine Rückzahlung.
Genau darauf spekulieren die Betrüger. Denn in der von den Verbraucherzentralen beschriebenen Masche erhalten die Kriminellen nicht nur das Geld zurück, das sie versendet haben. Sie bekommen vom Empfänger den gleichen Betrag noch mal über die Option „Freunde und Familie“ geschickt – ohne dass die Betrogenen einen Anspruch auf Rückzahlung haben. Eine fiese Masche.
So schützen Sie sich vor dem Betrugsversuch
Aber es gibt einen einfachen Weg, den Plan der Betrüger zu durchkreuzen. PayPal selbst bietet eine Option an, den von den Kriminellen erhaltenen Betrag mit einem Klick wieder zurückzusenden – und zwar im Rahmen der ursprünglichen Zahlung. So wertet PayPal die Rückzahlung nicht als neue Transaktion und die Betrüger haben keinen Anspruch auf den Käuferschutz des Zahlungsdienstleisters. So geht’s:
- Öffnen Sie in PayPal in den Aktivitäten die Zahlung, die Sie erhalten haben.
- Tippen Sie auf „Rückzahlung senden“, wenn Sie die PayPal-App auf dem Smartphone verwenden. Im Internet-Browser heißt die Funktion „Diesen Betrag zurückzahlen“.
- Bestätigen Sie, dass Sie den Betrag zurücksenden wollen.
- Fertig.
Wie die Verbraucherzentralen mitteilen, gibt es weder bei den Verbraucherschützern selbst noch bei PayPal einen Hinweis darauf, dass Betrüger diese Masche in letzter Zeit vermehrt anwenden. Dennoch ist es nie verkehrt, die Tricks der Internetbetrüger zu kennen, um im Ernstfall geschützt zu sein.