Warum bis nach Italien reisen, wenn eine sehr ähnliche Landschaft in Niedersachsen zu finden ist? Das Calenberger Land gilt noch als echter Geheimtipp.
Spätestens durch Corona ist Urlaub in Deutschland wieder im Trend. Die deutlich gestiegenen Flugpreise stützen diesen Wandel. Davon profitieren Nord- und Ostsee und die Regionen mit Bergen im Süden Deutschlands. Ein echtes Reisejuwel ist bislang nicht in den Fokus gerückt – noch nicht.
Das Calenberger Land erstreckt sich südöstlich von Hannover bis nach Bad Nenndorf im Westen, im Süden bis zum Kloster Wülfinghausen und im Osten bis nach Sarstedt. Die leicht geschwungenen Hügel, das satte Grün der Felder und die kegelförmigen Bäume, dazu die vielen Burgen und Seen haben der Region den Vergleich als „Toskana des Nordens“ eingebracht.
Schlösser und Burgen besichtigen
Für Hannoveraner ist die kleine Toskana vor der Haustür ein Glücksfall: Schlösser und Burgen gibt es in der Region. Und die meisten von ihnen lassen sich in kürzester Zeit erreichen. So dauert die Anreise zur imposanten Marienburg nur gut eine Stunde mit der Bahn und öffentlichen Verkehrsmitteln. Im eigenen Auto braucht man sogar nur gut eine halbe Stunde.
Auch das Rittergut Eckerde I ist einen Ausflug wert. Zum Event „Offene Gartenpforte“ kann der historische Park besichtigt werden. Im ehemaligen Kuhstall des Anwesens fanden vor Spielen der DFB-Fußballnationalmannschaft Pressekonferenzen statt. Eckerde liegt auf dem Weg nach Barsinghausen, mit dem Auto gelangt man ab Hannover innerhalb von 30 Minuten dorthin.
Vielfältige Natur auf dem Rad erkunden
Aber nicht nur historische Anwesen erinnern an die Toskana. Auf Rad- und Wanderwegen kann man die Region erkunden und den besonderen Charme spüren. Eine beeindruckende Tier- und Pflanzenvielfalt säumen die Wege. In der Leinenaue kann man mit etwas Glück Biber beobachten, auch Fischreiher leben dort. Und: Das Calenberger Land gilt als die Obstschale Hannovers. Hier wachsen Äpfel und Erdbeeren, je nach Jahreszeit. Mit Körbchen können auf vielen Höfen die leckeren Beeren selbst gepflückt werden.
Sucht man einen Knackpunkt, ist es wohl die Vermarktung der Region zum einen und fehlende herausstechende Gastronomie zum anderen, schreibt die Reisebloggerin von „Indigoblau“. Zwar gibt es einige nette Cafés, um draußen zu sitzen. Aber ein richtig schönes Restaurant mit Flair hat sie noch nicht entdeckt.