Das Bundesligaspiel zwischen dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg wird für Alex Schlüter zu einer besonders emotionalen Angelegenheit – aus bestimmten Gründen.
Er rang mehrfach nach Worten, schluckte tief, setzte immer wieder an – für DAZN-Moderator Alex Schlüter wurde das Bundesligaspiel des FC Bayern gegen den VfL Wolfsburg zu einem emotionalen Moment. Denn für den 39-Jährigen war die Partie der letzte Einsatz für den Streamingdienst, für den er seit 2016 vor der Kamera stand und dessen Gesicht er war.
Zum Ende der Übertragung nach dem Bayern-Spiel gegen Wolfsburg wurde Schlüter offiziell verabschiedet – und brach in Tränen aus. „Wir haben alles jetzt aufgelistet: Tabelle, Ergebnisse, was wichtig ist am 33. Spieltag, und jetzt kommen wir zu etwas ganz anderem“, sagte Kommentator Marco Hagemann, der sich zu Schlüter und Experte Tobias Schweinsteiger auf den Rasen gestellt hatte. „Lieber Alex, Du wirst uns verlassen. Heute war Dein letztes Spiel, und ich muss Dir sagen: Es ist eine große Ehre, mit Dir zusammen Dein letztes Spiel bei DAZN begleitet haben zu dürfen.“
Dann sprach Hagemann zum Publikum: „Ich kann Euch sagen: Das hier ist ein Fatzke, der super uneitel ist, der bodenständig ist, der sich nicht zu wichtig genommen hat die ganzen Jahre über, der unfassbaren Input und seine Kreativität in den Laden gebracht hat.“ Schlüter war bereits sichtlich berührt, Hagemann fuhr fort: „Das ist außergewöhnlich, ein ganz großer Austausch war das immer mit Dir. Bitte bleib so. Ich wünsche Dir auch im Namen unserer Kolleginnen und Kollegen alles Gute.“ Dann wiederholte sich der Kommentator und scherzte: „Bitte bleib so, wie Du bist. Wenn nicht, dann kriegst Du wirklich einen. Das weißt Du, ne? Vielen Dank, dass Du da warst, und alles, alles Gute.“
Schlüter stand darauf sprachlos da, dann wurde auch noch ein extra für den scheidenden Moderator produzierter Clip eingespielt, mit Ausschnitten aus seinen Jahren bei DAZN und Kommentaren auch von Experte Sebastian Kneißl. Schon hier hatte Schlüter Tränen in den Augen. Als nach dem Clip wieder ins Livebild geschaltet wurde, sagte der Zwei-Meter-Mann mit brüchiger Stimme und langen Pausen: „Und ich wollte cool bleiben, ich Trottel …“, musste erneut pausieren, holte immer wieder tief Luft, schluchzte.
Dann fasste sich Schlüter kurz, sagte: „Danke.“ Musste dann wieder Luft holen. „Ohne Scheiß jetzt: Das war ein langer Ritt. Dass sich da ein Seb Kneißl hinsetzt, dass ihr euch hier hinstellt, das macht mich echt glücklich. Und sorry an alle, die ich über die Jahre auch genervt habe mit irgendwelchen nervigen Fragen und Vorschlägen in langen, viel zu langen Redaktionssitzungen. Ich glaube, ich schulde euch einige Mittagspausen. Aber das hat richtig Spaß gemacht. Passt gut darauf auf.“
Nach Informationen von t-online wechselt Schlüter zur kommenden Saison zum Konkurrenten Amazon Prime. Eine Bestätigung steht aber noch aus.