Der scheidende Trainer des FC Bayern äußert sich auf der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel gegen Wolfsburg über das Aus im Champions-League-Halbfinale. Dabei gab sich der 50-Jährige emotional – und selbstkritisch.
Das bittere Aus im Halbfinale der Champions League wirkt beim FC Bayern noch nach – auch bei Trainer Thomas Tuchel. „Wir haben es auf bittere Art und Weise nicht geschafft, das gehört zum Sport dazu“, sagte Tuchel drei Tage nach dem 1:2 bei Real Madrid auf der Pressekonferenz der Münchner am Samstag. Aber: „Wir haben jetzt die Aufgabe, respektvolle Verlierer zu sein.“
Er selbst sei zwar „kein Freund von öffentlichen Bilanzen“, eine Bewertung der endenden Saison sei „viel zu komplex für eine Antwort“. Aber: „Sie können sicher sein, dass ich persönlich nicht zufrieden bin. Ich habe bei Bayern München unterschrieben, um Titel zu gewinnen, das haben wir diese Saison nicht geschafft, daran wirst du gemessen.“ Und weiter: „Wenn jeder einzelne Zuschauer merkt, dass du alles gibst, dann verzeihen sie dir auch eine Niederlage. Das haben wir in der Champions League bis zur letzten Minute geschafft, in der Bundesliga aber nicht.“
„Keine Ahnung“, wie es weitergeht
Dabei erklärte Tuchel auch: Die letzten beiden Bundesligaspiele wird es in der Bayern-Offensive eng. Denn: Schon am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg (ab 15:30 Uhr im Liveticker bei t-online) müssen die Münchner auf Toptorjäger Harry Kane, Leroy Sané, Jamal Musiala und Serge Gnabry verzichten. „Die vier Offensiven vom Real-Spiel können alle nicht spielen morgen.“ Es würden deshalb „ein paar Jungs Spielzeit bekommen, die zuletzt danach gelechzt haben“. Kane werde „immer noch von einer Rückenproblematik“ behindert, Sané (Schambeinverletzung) und Musiala (Kniereizung) könnten auch noch zum Saisonfinale in der kommenden Woche bei der TSG Hoffenheim ausfallen.
Ob er sich beim letzten Heimspiel einen Abschied mit Ehrung und Blumenstrauß wünsche? Tuchel ganz offen: „Absolut nicht. Für eine vorzeitige Vertragsauflösung ohne Titel braucht man keine Blumen zu vergeben.“
Zu seiner eigenen Zukunft wollte sich der 50-Jährige indes nicht weiter äußern. Er habe noch „keine Ahnung“, wie es weitergeht. „Das werde ich mir in aller Ruhe überlegen. Es war anders geplant, aber die Situation ist seit Februar klar.“ Kontakt zu Interessenten bestehe nicht: „Es gab bisher keine Gespräche mit anderen Klubs“, betonte Tuchel, „weil es auch mein Verständnis ist, dass ich, solange ich etwas mache, das mit hundert Prozent mache. Es gibt noch keine Tendenz und keine Entscheidung, in keine Richtung.“