Ein Jugendlicher in Frankreich ist wegen einer Beziehung zu einer Mitschülerin schwer misshandelt worden. Verantwortlich sind wohl Familienangehörige des Mädchens.
Ein 16-Jähriger wurde wegen einer Liebesbeziehung zu einer Mitschülerin in Frankreich angegriffen und schwer misshandelt. Nun hat die Staatsanwaltschaft Haftbefehle gegen Familienmitglieder des Mädchens erlassen. Ein Bruder und die Mutter der Schülerin werden der Entführung, Freiheitsberaubung und schwerer Gewalt beschuldigt, erklärte Staatsanwalt François Schneider in Reims. Darüber berichteten der Sender BFMTV und die Zeitung „Le Parisien“.
Der Bruder des Mädchens entdeckte auf dem Handy seiner Schwester Hinweise auf die Beziehung und lockte den Freund daraufhin in einen Hinterhalt. Der Jugendliche wurde von mehreren Personen bewusstlos geschlagen und anschließend in eine Wohnung verschleppt, wo die Misshandlungen fortgesetzt wurden. In dieser Wohnung befand sich auch die Mutter des Mädchens, die an den Gewalttaten beteiligt gewesen sein soll.
Jugendgewalt in Frankreich
Die betroffene Schülerin berichtete, dass sie zu Hause von ihrer Mutter misshandelt und bedroht wurde, indem diese ihr die Haare abrasierte und drohte, sie in den Tschad zurückzuschicken. Letztendlich konnte sie fliehen und suchte Schutz auf einer Polizeiwache. Ihr Bruder war bereits wegen Gewaltdelikten bekannt und stand unter Überwachung.
Die Gewalttat ist Teil einer erschreckenden Serie von Jugendgewalt in Frankreich. Erst Anfang April wurde ein 15-jähriger Junge in einem Pariser Vorort totgeschlagen, nachdem er mit der Schwester zweier Jugendlicher über sexuelle Themen gesprochen hatte. Diese fürchteten um den Ruf ihrer Schwester und ihrer Familie und griffen den Jungen brutal an. Er verstarb einen Tag später an seinen Verletzungen im Krankenhaus.