Ein Mann steht im Verdacht, seine Ehefrau getötet zu haben. Die Tat liegt bereits mehr als zwei Jahrzehnte zurück. Schon damals war er ins Visier der Ermittlungen geraten.
Fast 24 Jahre nach dem Tod einer damals 28 Jahre alten Frau in München hat die Polizei Haftbefehl gegen den Ehemann erlassen. Der heute 56-Jährige steht im Verdacht, seine getrennt lebende Ehefrau im Februar 2000 in deren Wohnung getötet zu haben.
Die Mutter von vier Kindern war damals dem Anschein nach an einem Türknauf des Kleiderschranks erhängt aufgefunden worden. Die rechtsmedizinische Untersuchung ergab jedoch, dass die Frau durch Gewalteinwirkungen gegen den Hals ums Leben kam.
Schnell geriet ihr Mann, von dem sie sich scheiden lassen wollte, ins Visier der Ermittlungen. Da der Tatverdacht gegen ihn allerdings nicht ausreichend bestätigt werden konnte, wurde er wieder aus der Untersuchungshaft entlassen.
Mann soll Tat einem Zeugen gestanden haben
Im Rahmen von erneut aufgenommen Ermittlungen erhärtete sich nun abermals der Tatverdacht gegen den Mann. So sei seine DNA bei Spurenuntersuchungen an den damaligen Beweisstücken „an einer relevanten Stelle“ gefunden worden, erklärte Stephan Beer vom zuständigen Kriminalkommissariat 11.
Daraufhin wurde die Altfallbearbeitung erneut intensiviert. Im September des vergangenen Jahres hatte sich zudem ein Zeuge an die Polizei gewandt. Dieser gab an, dass der Ehemann ihm gegenüber schon damals die Tat gestanden habe. Aufgrund von Gewissensbissen habe er sich schließlich entschlossen, eine Aussage zu machen.
Aufgrund der neuen Erkenntnisse hat die Münchner Staatsanwaltschaft erneut Haftbefehl wegen Mordes gegen den 56-Jährigen erlassen. Dieser wurde am vergangenen Freitag vollstreckt. Der 56-Jährige war in der Vergangenheit bereits 17 Mal polizeilich in Erscheinung getreten, überwiegend wegen Rauschgiftdelikten.