Der FC Bayern verpasst den Hinspiel-Coup im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid. An beiden Gegentoren beteiligt: ein Münchner Verteidiger. Nach dem Spiel redet sich Trainer Thomas Tuchel in Rage.
2:2 im Hinspiel des Champions-League-Halbfinals gegen Real Madrid, dabei zeitweise einen Rückstand gedreht: Der FC Bayern braucht nach dem Kracher am Dienstagabend nach ansprechender Leistung theoretisch nicht unglücklich sein – noch haben die Münchner im Rückspiel in Madrid alle Chancen.
Doch ein Spieler erwischte im Hinspiel einen rabenschwarzen Tag: Verteidiger Min-jae Kim. Der Südkoreaner ließ beim 0:1 Torschütze Vinícius Júnior aus den Augen, später verursachte er mit einem Foul an Rodrygo den Elfmeter, der zum 2:2-Ausgleich für die Madrilenen führte. Von t-online bekam Kim dafür die Note 6 – ein Totalausfall.
Bayern-Trainer Thomas Tuchel sprach nach der Partie über den unglücklichen Auftritt des Verteidigers – und schonte den 27-Jährigen nicht. Im Gegenteil: Tuchel redete sich bei Sichtung der TV-Bilder richtig in Rage über Kim: „Die Gegenbewegung (vor dem 0:1, Anm. d. Red.) darf Min-jae nicht so aggressiv mitmachen“, sagte Tuchel bei Prime. „Als Innenverteidiger darf er da so nicht mitgehen. So ist er einfach zu gierig, zu gierig.“ Und weiter: „Es ist ja auch kein Druck auf den Ball, er weiß auch nicht, was kommt. Das ist zu einfach, das ist zu einfach. Da kann ihm auch niemand helfen.“ Tuchel wiederholte sich: „Die Gegenbewegung so aggressiv mitzumachen, bevor der Ball gespielt wird – das ist zu gierig.“
Tuchel über Elfmetersituation: „Ohne Not“
Bei Sichtung der Entstehung des Elfmeters gegen die Bayern verlor Tuchel endgültig die Contenance: „Er ist zweimal zu gierig. Ohne Not gibt er plötzlich die innere Bahn frei für Rodrygo. Er steht die ganze Zeit besser, und im Moment des Passes steht er falsch.“ Tuchel kommentierte weiter: „Und dann ist er schon falsch, dann kommt noch Eric Dier zum Helfen – da darf er nie, boah ey, das ist … das ist zu gierig. Wenn es schon passiert, okay, dann bleib auf den Füßen.“
Kim kam vor der Saison für 50 Millionen Euro von der SSC Neapel, konnte jedoch noch nicht komplett überzeugen. Zuletzt hatte der Innenverteidiger seinen Stammplatz in der Abwehrreihe der Münchner auch verloren, kam gegen Real nur aufgrund der Verletzung von Matthijs de Ligt in die Startelf.