Keine andere deutsche Hochschule zieht so viele Schulabgänger aus der Region an. Zugleich kommt der Großteil der internationalen Studierenden nicht mehr aus China.
Die Technische Universität Dresden belegt bundesweit den Spitzenplatz bei der Anziehungskraft auf Studierende aus der Region. Keine andere deutsche Hochschule zieht so viele Schulabgänger an, die ihren Heimatort zwischen 50 und 100 Kilometer entfernt von Dresden haben. Fast jeder dritte Student der TU Dresden hat sein Abitur in Ostsachsen gemacht (29,7 Prozent), so das Ergebnis einer Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE).
Studienleiter Marc Hüsch sieht die Gründe für die hohe Zahl der Personen in Deutschland, die aktuell heimatnah studieren, unter anderem in den gestiegenen Energie- oder Wohnkosten. Zudem verzeichnet Deutschland einen wachsenden Anteil an Studierenden, die noch bei ihren Eltern wohnen (28 Prozent).
Für Michael Kobel, Prorektor der TU Dresden, ist das allerdings keine neue Entwicklung. „In Dresden sind die Zahlen mindestens innerhalb der vergangenen vier Jahre konstant: 46 Prozent unserer Erstsemester kommen aus Sachsen – aufs Prozent genau“, sagt Kobel im Gespräch mit t-online.
TU Dresden: Meisten internationale Studierende kommen aus Indien
Gleichzeitig gewinnt die TU Dresden an Attraktivität für ausländische Studierende. „Die Anzahl der Studierenden mit ausländischer Hochschulzugangsberechtigung im ersten Fachsemester ist in den vergangenen zwei Jahren um 25 Prozent gestiegen – in steigender Tendenz“, sagt Kobel. Ein Grund für den Anstieg sei, dass die TU immer mehr englischsprachige Masterstudiengänge anbietet.
Besonders indische Studierende treiben diese Entwicklung voran. Aktuell studieren 758 Inderinnen und Inder an der TU Dresden und haben mit 291 erstmals die Anzahl der chinesischen Studierenden im ersten Fachsemester übertroffen.
Auch die Zahl der Studierenden aus der Ukraine steigt, wenn auch auf kleinerem Niveau. Vor drei Jahren studierten 145 Menschen aus der Ukraine an der TU, aktuell sind es 181. Kobel erwartet im kommenden Wintersemester einen weiteren Anstieg.
Das CHE ist eine gemeinsame und gemeinnützige Tochter der Bertelsmann Stiftung und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Datenbasis für die Studie sind Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das Wintersemester 2022/2023.