Die symbolträchtige Reise findet zu einem entscheidenden Zeitpunkt statt, da Russland in der Ukraine vorrückt und die Handelsspannungen zwischen Peking und Brüssel eskalieren.
Chinas Präsident Xi Jinping wird in rund zwei Wochen Europa besuchen und dabei voraussichtlich in Frankreich, Ungarn und Serbien Station machen.
Ein Grund für den Besuch ist Italiens Entscheidung, sich – nach einigem Zögern – aus Chinas grandiosem Programm „Neue Seidenstraße“ zurückzuziehen, das die italienische Premierministerin Giorgia Meloni im Juli in Peking abschließen wird.
Roms Entscheidung erhöht die Bedeutung Ungarns und Serbiens in Mittel- und Osteuropa, wenn China ungehinderten Zugang zur EU auf dem Landweg erhalten soll.
Zu einer neuen Einigung mit der italienischen Regierung wird es erst kommen, wenn Xi im Mai seine Europareise abschließt, bei der er versuchen wird, die Absichten anderer europäischer Länder einzuschätzen.
Die Güterbahnstrecke Belgrad-Budapest ist in dieser Hinsicht ein zentrales Thema und erklärt einen Großteil des Besuchs in den beiden benachbarten Hauptstädten.
Xis Reise nach Paris ist Teil der jährlichen Agenda der beiden Länder, da der französische Präsident Emmanuel Macron bei seiner ersten Wahl versprochen hatte, China jedes Jahr zu besuchen, und er möchte, dass diese Besuche von der chinesischen Nummer eins erwidert werden.
Die beiden Weltmächte wollen Vereinbarungen über den Abbau des Handelsüberschusses Chinas, die immer noch umstrittene Frage der geistigen und technischen Rechte und gegenseitige klimapolitische Schritte treffen.
Sie stehen auch vor sicherheitspolitischen Fragen, da sowohl die EU als auch Frankreich es als entscheidend erachten, dass China nicht auf der Seite Russlands in den Ukraine-Krieg eingreift und seine scheinbar geringe Unterstützung für China einstellt.
Laut Budapest liegt es im Interesse der ungarischen Wirtschaft, mit möglichst vielen Ländern gute Beziehungen zu pflegen.
Die Behörden betrachten China als eine Großmacht mit beträchtlicher Stärke, gegen die es sich nicht lohnt, ideologische Barrieren zu errichten.