Pfefferminztee ist ein beliebtes Hausmittel bei Bauchschmerzen und Schnupfen. Aber hilft er auch bei Blutdruckproblemen? Was der Tee kann – und was nicht.
Das Wichtigste im Überblick
Minze ist eine alte Heilpflanze, die Menschen seit Jahrhunderten für verschiedene medizinische Zwecke einsetzen. Die heutige Pfefferminze (Mentha x piperita) ist eine Kreuzung aus Wasserminze und Rossminze und auch ihr werden zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Sie soll Magen und Nerven beruhigen, die Atemwege befreien und sogar den Blutdruck regulieren. Doch was davon stimmt?
Pfefferminztee: Das sind die Inhaltsstoffe
Pfefferminze kann in Form von Tee oder Öl verwendet werden. Pfefferminztee kann aus den getrockneten oder frischen Blättern der Pflanze zubereitet werden. In ihnen sind sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe und ätherische Öle wie das charakteristische Menthol enthalten. Diese Inhaltsstoffe sorgen für das typische Aroma des Tees und sollen entkrampfend, entzündungshemmend und antibakteriell wirken.
Pfefferminzöl wird aus den frischen Blättern gewonnen und enthält die wertvollen Inhaltsstoffe der Pflanze in weitaus höheren Mengen.
Senkt Pfefferminztee den Bluthochdruck?
Auch das in Pfefferminze enthaltene Menthol könnte diesen Effekt haben. Das lassen zumindest einzelne Studien vermuten. Ihr Ergebnis: Wird reines Menthol über die Nahrung oder Getränke aufgenommen, führt das zu einem kurzzeitigen Absinken des Blutdrucks. Weitere Studien am Menschen sind jedoch nötig, um die Wirkung zu bestätigen.
Zu bedenken ist außerdem: Menthol ist zwar auch in Pfefferminztee enthalten, aber nur zu einem geringen Anteil (etwa ein bis vier Prozent). Wahrscheinlicher ist der blutdrucksenkende Effekt bei der Einnahme von Pfefferminzöl. Denn: Pfefferminzöl enthält Menthol in hoher Konzentration (mindestens 44 Prozent).
Kann Pfefferminztee Schmerzen lindern?
Pfefferminztee bei Magen-Darm-Beschwerden
Pfefferminztee wird traditionell gegen Beschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Blähungen eingesetzt. Ob Pfefferminztee tatsächlich bei all diesen Verdauungsproblemen helfen kann, ist allerdings nicht ganz eindeutig.
Bestätigt ist, dass die Inhaltsstoffe der Pfefferminze entspannend auf die Muskeln von Magen und Darm wirken. Zudem gibt es viele Studien, die eine Wirksamkeit von Pfefferminze auch bei Verdauungsproblemen wie dem Reizdarmsyndrom vermuten lassen. Diese wurden jedoch mit konzentriertem Pfefferminzöl durchgeführt, nicht mit Pfefferminztee. Daher bestätigen der Dachverband europäischer Fachgesellschaften für Phytotherapie (ESCOP) und die wissenschaftliche Kommission des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Wirkung von Pfefferminzblättern nur gegen Magenkrämpfe und Blähungen.
Pfefferminztee gegen Erkältung?
Auch gegen eine Erkältung ist Pfefferminze ein beliebtes Hausmittel. Allerdings ist auch hier das Pfefferminzöl die bessere Wahl. Durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen und anderen sekundären Pflanzenstoffen wirkt es antibakteriell und kann gegen Entzündungen der Nasenschleimhäute helfen. Zudem wirkt es schleimlösend.
Zur Unterstützung gegen eine Erkältung können Sie das Pfefferminzöl wie folgt verwenden:
- Innerlich: Nehmen Sie 6 bis 12 Tropfen pro Tag mit einem Glas Wasser ein.
- Inhalieren: Mischen Sie 3 bis 5 Tropfen in heißes Wasser und atmen Sie den Wasserdampf tief durch die Nase und den Mund ein.
- Äußerlich: Reiben Sie einige Tropfen des Öls oder eine kleine Portion einer ölhaltigen Nasensalbe auf die Haut um die Nase.
Nebenwirkungen von Pfefferminztee
Pfefferminztee wird allgemein gut vertragen. Allerdings gibt es vereinzelt Menschen, die empfindlich auf Pfefferminze reagieren können. Als Folge können sich etwa Magenbeschwerden verstärken. Das gilt sowohl für Tee als auch für das Öl.
Wenn Sie an einem empfindlichen Magen oder einer Lebererkrankung leiden, sollten Sie daher insbesondere vor der Einnahme von konzentriertem Pfefferminzöl mit Ihrem Arzt sprechen.