King Kong hielt sie in seinen Fängen, eine Küchentisch-Szene machte sie zum Star. Auch mit 75 Jahren mischt Schauspielerin Jessica Lange in Hollywood weiter mit.
Holprig war ihr Start in Hollywood. Als halbnackte Blondine in den Fängen von „King Kong“ gab Jessica Lange 1976 ihr Leinwanddebüt. Es war beinahe auch schon wieder das Ende ihrer Filmkarriere. Der Gruselstreifen des italienischen Filmproduzenten Dino De Laurentiis, ein Remake des Monsterklassikers von 1933, wurde mit schlechten Kritiken überschüttet. Eine ganze Weile musste die Schauspielerin auf die nächste Rolle warten.
Ihr Auftritt als leidenschaftliche Geliebte von Jack Nicholson in der Mörderstory „Wenn der Postmann zweimal klingelt“ brachte 1981 die Wende. Eine freizügige Sexszene auf dem Küchentisch katapultierte Lange ins Rampenlicht. Mit ihren eindringlichen Porträts von starken Frauen stieg sie rasch in Hollywoods Topriege auf. Am 20. April wird die zweifache Oscar-Preisträgerin, die auch fünf Golden Globe Awards erhielt, 75 Jahre alt.
1983 wurde Jessica Lange gleich für zwei Schauspiel-Oscars nominiert, eine Seltenheit in Hollywood. Eine Anwartschaft gab es für ihre Hauptrolle in dem Drama „Frances“, die Biografie der am Starruhm zerbrochenen Schauspielerin Frances Farmer. Als Freundin von Dustin Hoffman in Sidney Pollacks Verkleidungskomödie „Tootsie“ war sie für den Nebenrollen-Oscar nominiert und konnte diesen goldenen Mann auch in Empfang nehmen.
Es folgten weitere preiswürdige Auftritte und Oscar-Nominierungen für „Country“ (1984), „Sweet Dreams“ (1985) und „Music Box – Die ganze Wahrheit“ (1989), ein Gerichtsdrama mit Armin Mueller-Stahl als Kriegsverbrecher, dem seine ahnungslose Tochter (Jessica Lange) als Rechtsanwältin auf die Spur kommt. Für das Melodram „Blue Sky“ als manisch-depressive Offiziersgattin an der Seite von Tommy Lee Jones bekommt sie schließlich 1995 ihren zweiten Oscar – diesmal für eine Hauptrolle.
Ihr wildes Liebesleben mit Sam Shepard
Jessica Lange, die sich als Unicef-Botschafterin und Pazifistin auch politisch engagiert, war später häufiger im Independent-Kino zu sehen. Jim Jarmusch holte sie an der Seite von Bill Murray für das Road-Movie „Broken Flowers“ (2005) vor die Kamera. Im selben Jahr drehte sie mit Wim Wenders „Don’t Come Knocking“ mit Sam Shepard als alternder Westerndarsteller, der auf eine alte Liebe (Jessica Lange) trifft.
Auch im richtigen Leben waren Jessica Lange und der Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler Sam Shepard über viele Jahre hinweg ein Paar. Als sie sich Anfang der Achtzigerjahre bei den Dreharbeiten für „Frances“ kennenlernten, war sie auf dem Papier noch mit dem spanischen Fotografen Paco Grande verheiratet und erwartete ein Kind von ihrem damaligen Lebensgefährten, Ballettstar Michail Baryschnikow. 1981 wurde Tochter Aleksandra geboren.
1982 wurden dann Jessica Lange und Sam Shepard ein Paar. Mit ihm bekam sie eine weitere Tochter und einen Sohn: Hannah und Samuel. Ihr Privatleben hielten sie unter Verschluss. Insgesamt waren sie 27 Jahre liiert. Ihre Beziehung soll nicht immer einfach gewesen sein, beide sollen sich gegenseitig betrogen haben. Wie das „People“-Magazin 2017 berichtete, schrieb der Schauspieler in einem Brief an seinen Freund, dass er es bereue, seine Frau O-Lan Jones und seinen Sohn für Jessica Lange verlassen zu haben.
Seit der Trennung ist Jessica Lange Single
2009 trennten sich Sam Shepard und Jessica Lange. Die Trennung machten sie jedoch erst 2011 öffentlich. Im selben Jahr war sie zum ersten Mal in einer Fernsehserie zu sehen. Von 2011 bis 2015 zählte sie zu den Stars der preisgekrönten TV-Mini-Serie „American Horror Story“ über ein verwunschenes Haus. Zuletzt stand sie auch für die Serie „Feud“ vor der Kamera, war dort 2024 in mehreren Folgen zu sehen.
In diesem Jahr kehrt sie zudem an den New Yorker Broadway zurück. Gemeinsam mit „The Big Bang Theory“-Star Jim Parsons und Schauspielerin Celia Keenan-Bolger wird sie in dem Stück „Mother Play“ auf der Bühne stehen. Das Stück handelt von einer Mutter, die zwei Kinder großzieht, und feiert am 25. April Premiere.