New York Ex-US-Präsident Donald Trump ist mit seinem neuen On-line-Projekt ins Visier der Börsenaufsicht SEC geraten. Die Behörde nimmt die Firma unter die Lupe, über die Trump sein soziales Netzwerk „TRUTH Social“ an die Börse bringen will. Die Gesellschaft mit dem Namen Digital World Acquisition (DWAC) teilte am Montag mit, ein Auskunftsersuchen der SEC erhalten zu haben.
Unter anderem verlange sie Informationen über die Kommunikation mit Trumps Unternehmen und schaue sich den Handel mit Aktien von DWAC an vor dessen Ankündigung, mit der Trump Media & Expertise Group (TMTG) zusammenzuarbeiten.
Eine Vorladung der US-Börsenaufsicht SEC ließ zudem die Aktien des Tesla-Rivalen Lucid um bis zu 19,5 Prozent einbrechen. „Die Untersuchung scheint sich auf den Geschäftszusammenschluss zwischen dem Unternehmen Churchill Capital IV und Atieva sowie auf bestimmte Prognosen und Aussagen zu beziehen“, teilte Lucid mit.
Die SEC wollte sich nicht zu ihrem Vorgehen äußern. Die US-Behörde nimmt immer mehr Firmen unter die Lupe, die sich für einen Börsengang mit einer sogenannten Particular Goal Acquisition Firm (SPAC) zusammenschließen.
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Hat die DWAC im Vorfeld mit Trump Gespräche geführt?
Unter anderem verlange die SEC Informationen über die Kommunikation mit Trumps Unternehmen und schaue sich den Handel mit Aktien von DWAC an vor dessen Ankündigung, mit der Trump Media & Expertise Group (TMTG) zusammenzuarbeiten.
Die Regeln sehen vor, dass ein Spac-Anbieter zunächst Geld bei Investoren einsammelt und danach ein Übernahmeziel sucht. US-Medienberichten zufolge könnte DWAC jedoch bereits im Vorfeld mit Trump Gespräche geführt haben.
TMTG soll über die Fusion mit der Digital World Acquisition durch die Hintertür an die US-Technologiebörse Nasdaq gebracht werden. Hinter DWAC steht der ehemalige Deutsche-Financial institution-Investmentbanker Patrick Orlando. DWAC hat 293 Millionen Greenback eingesammelt, die Trumps neuem Netzwerk zur Verfügung gestellt werden sollen.
Die Mitteilung über die Untersuchung der Regulierungsbehörden kommt nur zwei Tage nachdem DWAC einen Deal mit Geldgebern angekündet hatte, die rund eine Milliarde Greenback zusätzlich in Trumps Medienunternehmen investieren wollen. Ob die Investoren, deren Namen nicht öffentlich gemacht wurde, von den Untersuchungen der Regulierer wussten, ist derzeit unklar.
DWAC-Aktien hatten bei dem ursprünglichen Geschäft mit Trump Media im Oktober einen Wert von zehn Greenback, der Commonplace bei Spacs. Das Papier schoss nach Bekanntgabe des Offers zweitweise auf über 90 Greenback in die Höhe, gab in den vergangenen Wochen einen großen Teil der Kursgewinne wieder ab. Am Montag verlor das Papier knapp drei Prozent und notierte bei 42,60 Greenback.
Trumps Twitter-Konkurrent soll im ersten Quartal 2022 an den Begin gehen. Der für November angekündete Begin einer ersten Beta-Model wurde jedoch verschoben. Die sogenannten SPAC (Particular Goal Acquisition Firms), über die der Börsengang ermöglicht werden soll, sind nicht ohne Risiko. Ein vom Banker Orlando in China initiiertes SPAC conflict kürzlich gescheitert, weil Anleger wieder abgesprungen sind.
Republikaner Nunes wird CEO bei Trump-Unternehmen
Nach US-Börsenschluss wurde zudem bekannt, dass der republikanische Abgeordnete Devin Nunes zum Jahreswechsel vom Kongress an die Spitze von Donald Trumps neuem Social-Media-Unternehmen wechselt. Ab Januar 2022 soll Nunes Chef von Trump Media & Expertise werden, wie das Unternehmen am Montag bekanntgab.
Nunes verstehe, dass „wir die liberalen Medien stoppen und die Tech-Riesen daran hindern müssen, die Freiheiten zu zerstören, die Amerika großartig machen“, hieß es in einer Erklärung Trumps. Nunes teilte mit, es sei an der Zeit, das Web wieder zu öffnen und „den freien Fluss von Ideen und Meinungen ohne Zensur zuzulassen“.
Nunes diente früher als Vorsitzender des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus. Er gilt als glühender Anhänger Trumps und stärkte dem Expräsidenten in den Ermittlungen um eine russische Einflussnahme auf die Wahl 2016 und dem Amtsenthebungsverfahren 2019 in der von den Demokraten dominierten Kammer den Rücken.
Die Aktien von DWAC stiegen im nachbörslichen Handel um mehr als 7 Prozent nachdem bekannt wurde, dass Nunes die Leitung von TMTG übertragen worden conflict.
„Ich fühle mich geehrt, dass Präsident Trump mich gebeten hat, die Mission und das Weltklasseteam zu leiten, das dieses Vorhaben umsetzen wird“, so Nunes in der Pressemitteilung.
SEC leitet auch Untersuchung gegen Tesla ein
Die SEC-Vorladung der US-Börsenaufsicht SEC hat die Aktien des Tesla-Rivalen Lucid am Montag auf Talfahrt geschickt. Die Fusion mit der Unternehmenshülle Churchill Capital IV verschaffte dem Elektroautobauer eine Börsenbewertung von 24 Milliarden Greenback. Nach den strafrechtlichen Verfahren gegen den Elektrolastwagenbauer Nikola würden neue Hersteller von den Aufsichtsbehörden zum Schutz der Investoren verstärkt unter die Lupe genommen, sagte Analyst Garrett Nelson von der Analysefirma CFRA.
Mittlerweile hat die SEC auch eine Untersuchung gegen Tesla eingeleitet. Die Behörde reagierte damit auf einen Tipp, wonach der US-Elektroautobauer in seiner Solarsparte jahrelang seine Aktionäre und die Öffentlichkeit nicht ordnungsgemäß über Feuergefahr bei defekten Photovoltaikanlagen informiert haben soll. Tesla-Aktien gaben rund vier Prozent nach. Die Aktien von Elektroauto-Begin-ups wie Canoo, Faraday Future und Fisker gerieten ebenfalls unter Druck.
Mehr: US-Börsenaufsicht SEC ermittelt gegen Tesla-Solarsparte