Düsseldorf Die digitale Modeplattform About You hat am Dienstagmorgen die vorläufigen Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr vorgelegt. Danach lag der Konzernumsatz im Ende Februar endenden Geschäftsjahr bei 1,73 bis 1,755 Milliarden Euro und hat damit um 48,3 bis 50,5 Prozent zugelegt.
Im vierten Quartal fiel das Wachstum etwas schwächer aus und lag zwischen 30 und 38 Prozent. Der Umsatz im vierten Quartal lag zwischen 400 und 425 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit, das seit September im SDax gelistet ist. „Covid-19-bedingte Restriktionen und Lieferengpässe“ hätten das Geschäft zuletzt beeinträchtigt.
About You verzichtet wie viele Unternehmen derzeit auf einen Ausblick und verweist auf den 24. Mai. Dann will About You endgültige Zahlen vorlegen. Auch wenn der Umsatz deutlich zulegen konnte, warfare die Modeplattform weiter defizitär. Die Verluste im abgelaufenen Geschäftsjahr summieren sich auf etwa 60 bis 70 Millionen und fallen damit noch höher aus als im Vorjahr. Die bereinigte Ebitda-Marge werde voraussichtlich bei minus vier bis minus 3,4 Prozent liegen.
Erstmals konnte About You im Relaxation Europas mehr Umsatz erwirtschaften als in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Co-CEO und Mitgründer Tarek Müller zeigte sich zufrieden mit den vorläufigen Ergebnissen. Man habe seit dem Börsengang im Juni alle gesetzten Ziele erreicht. Und man sei in allen Bereichen, auch im Geschäftskundensegment, gewachsen. „Die heute veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse unterstreichen, wie strong About Yous Geschäftsmodell auch in einem volatilen Marktumfeld ist.“
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Müller gibt sich darüber hinaus optimistisch, die langfristigen Ziele zu erreichen: Das sei erstens der Break-even im Geschäftsjahr 2023/2024 auf Konzernebene und im Geschäftsjahr 2025/2026 ein Konzernumsatz von fünf Milliarden Euro.
Aktie mehr als fünf Prozent im Plus
Im vergangenen Dezember hatte About You seine sogenannte „World Transport Platform“ gestartet. Der Onlineshop ist nun in mehr als 100 Ländern erreichbar. Bislang ist About You mit eigenen Onlineshops in 26 Ländern vertreten, aber weder in der Ukraine noch in Russland. Die direkten Auswirkungen des Ukrainekriegs waren für das Unternehmen daher zunächst überschaubar, allerdings hat das About You eine erhöhte Handelsvolatilität in Mittel- und Osteuropa seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine festgestellt.
Volker Bosse, Analyst bei der Baader Financial institution schreibt in seiner Analyse am Morgen, dass mögliche Auswirkungen im laufenden Geschäftsjahr von den Anlegern genau verfolgt werden: „Dazu gehört, dass die geopolitischen Konflikte – je nach Dauer, Intensität und Ausgang – das Verbrauchervertrauen in Europa beeinträchtigen und damit die Verbrauchernachfrage nach Modeprodukten negativ beeinflussen könnten.“ Ansonsten beurteilt Bosse die Zahlen als „solide“.
Ende Mai wird das Unternehmen auch seinen Nachhaltigkeitsbericht vorlegen. Seit Börsenstart im Juni hat sich der Wert der Aktie halbiert. Sie stieg am Dienstagmorgen um mehr als fünf Prozent auf 12,15 Euro.
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