Düsseldorf Der russische Milliardär Roman Abramowitsch hat laut einem Bericht des „Wall Avenue Journals“ (WSJ) einen Vermittlungsversuch zwischen Russland und der Ukraine gestartet und sei dabei offenbar vergiftet worden. Dem Bericht des Journals zufolge litten sowohl Abramowitsch als auch zwei der beteiligten ukrainischen Unterhändler nach der Begegnung in Kiew Anfang März an Vergiftungssymptomen. Das „Wall Avenue Journal“ führt mehrere Quellen für die Ereignisse an. Der Bericht ließ sich bisher nicht überprüfen.
In der Ukraine widersprachen Teilnehmer an den Verhandlungen am Abend laut der Nachrichtenagentur dpa dieser Darstellung. Alle Mitglieder der Verhandlungsgruppen würden regular arbeiten, sagte der ukrainische Unterhändler Mychajlo Podoljak demnach am Montag. „Im Informationsbereich gibt es gerade viele Spekulationen, unterschiedliche Verschwörungsversionen und Elemente des einen oder anderen Informationsspiels.“
Geheimdienstinformationen deuteten mit großer Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass es sich um Umwelteinflüsse gehandelt hat, additionally nicht um Vergiftung, sagte auch ein US-Vertreter. Zu Particulars wollte er sich nicht äußern
Bereits am Morgen hatte der im „Wall Avenue Journal“ als Opfer erwähnte Rustem Umjerow bei Fb geschrieben, dass mit ihm alles in Ordnung sei. „Mir geht es intestine. Dies ist meine Antwort auf all die Klatschnachrichten, die sich verbreiten. Bitte vertrauen Sie keiner nicht verifizierten Info. Auch bei uns läuft ein Informationskrieg.“
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Das Rechercheteam Bellingcat teilte dagegen mit, es könne bestätigen, dass drei Mitglieder der an den Friedensverhandlungen in der Nacht zum 4. März 2022 beteiligten Delegation Symptome gezeigt hätten, wie es sie bei der Vergiftung mit Chemiewaffen gebe.
Abramowitsch gehört zu jenen russischen Oligarchen, die auf den westlichen Sanktionslisten stehen, und ist im Westen auch als bisheriger Eigner des britischen Fußballclubs FC Chelsea bekannt. Er habe nach der Vermittlungsmission in Kiew, während der er offenbar auch den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski traf, Symptome wie rote Augen und Hautstörungen gezeigt, schreibt das Journal. Diese deuteten auf eine Vergiftung hin.
Moskauer Hardliner als Täter?
Das Journal zitiert mehrere Quellen aus dem Umfeld der Gespräche, die von einer Vergiftung der Teilnehmer ausgehen. Wer hinter der möglichen Vergiftung steht, ist bisher nicht bekannt. Personen aus dem Umfeld Abramowitschs wollten laut WSJ keinen Verdacht äußeren. Andere Quellen verorten den Verursacher offenbar in „Moskauer Hardliner-Kreisen.“ Diese würden jeden Gesprächsfortschritt zwischen Russland und der Ukraine verhindern wollen.
Die eigentlichen Vermittlungsgespräche soll Abramowitsch nicht mit Selenski sondern mit einer Gruppe um den Krim-Abgeordneten Umerov geführt haben. An diesem Dienstag sollen in der Türkei neue Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine beginnen.