Traditionell laden die Hauptstadtjournalisten ein mal im Jahr die führenden Politiker zum Feiern ein. Beim Bundespresseball geht es dann weniger um Politik. Nun soll aber ein Zeichen gesetzt werden.
Die AfD ist beim Bundespresseball, dem großen Fest der Hauptstadtjournalisten und der Politik, nicht mehr erwünscht. Erstmals seit dem Einzug der Partei in den Bundestag 2017 seien AfD-Politiker und ihre Pressesprecher nicht eingeladen worden, sagte der Vorsitzende des Vereins Bundespressekonferenz, Mathis Feldhoff, der Deutschen Presse-Agentur über den 71. Ball an diesem Freitag, der unter dem Motto steht: „Für die Pressefreiheit. Demokratie schützen.“
„Die Partei passt nicht zu uns“
Feldhoff begründete die Entscheidung mit dem Verhalten der AfD gegenüber Journalisten und Medien, die gezielt von Veranstaltungen ausgeschlossen oder dort unter Druck gesetzt würden. „Die Partei passt nicht zu uns. Mit denen kann man kaum die Demokratie verteidigen.“ Die AfD stehe nicht für Pressefreiheit. Der Ball und das Motto richteten sich hingegen eindeutig gegen jede Form von Extremismus und Unterdrückung von Pressefreiheit.
Der Bundespresseball wird traditionell von der Bundespressekonferenz, dem Zusammenschluss der Hauptstadtjournalisten, veranstaltet. Eingeladen werden neben den Journalisten und den Vertretern der Verlage auch die Bundesregierung und die großen Parteien mit ihren Abgeordneten sowie zahlreiche Lobbyverbände.
2014 und 2015 wurde die AfD-Parteispitze eingeladen, 2015 erschien die AfD-Vorsitzende Frauke Petry bei dem Ball und sorgte damit für Gesprächsstoff unter den Medienvertretern. 2016 wurde die AfD nicht eingeladen. Ab Herbst 2017, als sie in den Bundestag gewählt wurde, gab es Einladungen für die Parteispitze und auch für die Fraktion. 2017 nahm kein AfD-Politiker teil, ab 2018 sagten einzelne AfD-Politiker zu und feierten mit. In den Corona-Jahren 2020 und 2021 fand der Ball nicht statt.