Auf vielen Fleischpackungen ist eine Information über die der Haltungsform zu finden. Die höchste davon ist die Vierte. Sie stellt höhere Anforderungen als die anderen drei.
Die Angabe ist freiwillig. Insgesamt gibt es vier Stufen – von „Stallhaltung“ (Stufe 1) bis „Premium“ (Stufe 4). Dabei bietet „Premium“ den Tieren den meisten Platz im Stall und zusätzlich Auslauf im Freien. Das Futter wird ohne Gentechnik hergestellt. Es handelt sich allerdings nicht zwingend um Biofleisch.
Schweine
In der Haltungsform Premium stehen jedem Schwein anderthalb Quadratmeter zur Verfügung. Das ist doppelt so viel wie gesetzlich vorgeschrieben. Die Tiere leben im Freien oder in einem Stall, der jederzeit einen Zugang nach draußen erlaubt. Stroh oder ähnliches organisches Beschäftigungsmaterial sind immer verfügbar.
Rinder
Je nach Gewicht haben Rinder bei der vierten Haltungsform anderthalb bis sechs Quadratmeter Platz. Bei Milchkühen ist für jedes Tier ein Liegeplatz vorhanden. Sie haben Auslauf und dürfen ganzjährig die Weide nutzen.
Puten
Den Puten stehen in der Premium-Haltungsform mindestens 60 Prozent mehr Platz zur Verfügung, als das Gesetz es vorschreibt. Mindestens ein Drittel ihrer Lebenszeit haben sie Zugang zu einem überwiegend bewachsenen Freigelände. Wenigstens auf einem Teil der Stallfläche liegt zusätzliche Einstreu, zum Beispiel Stroh, Sand oder Holzspäne.
Hähnchen
Bei Hähnchen gilt eine Platzvorgabe von maximal 21 Kilogramm pro Quadratmeter für Haltungsstufe 4. Sie leben in Ställen und haben Zugang zu einem Freigelände. Wie bei den Puten gibt es im Stall zusätzliche Einstreu.
Kaninchen
Kaninchen werden bei „Premium“ in Gruppen gehalten und haben ständig die Möglichkeit, sich draußen zu bewegen. Auf der Weidefläche gibt es Versteckmöglichkeiten, gleichmäßig verteilte, erhöhte Plattformen, überdachte Fressstände und Nisthütten. Im Stall gilt eine Vorgabe von maximal 20 Kilogramm pro Quadratmeter. Auch dort steht den Kaninchen eine zusätzliche Ebene zur Verfügung.
Bedeutet die Kennzeichnung mehr Tierwohl?
Die Haltungsformen 3 und 4 deuten laut der Verbraucherzentrale auf „deutlich verbesserte Haltungsbedingungen“ hin. Sie könnten allerdings nicht anzeigen, wie es den Tieren wirklich ginge. Denn dies hänge nicht nur von Kriterien wie „mehr Platz und Einstreu“ ab. Auch weitergehende Faktoren, welche die Gesundheit und das Verhalten der Tiere betreffen, müssten dafür einbezogen werden.